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nichtszuverzollen.doc - Luna Filmverleih

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nichtszuverzollen.doc - Luna Filmverleihnichtszuverzollen.doc - Luna Filmverleih LUNA Filmverleih präsentiert NICHTS ZU VERZOLLEN Rien à déclarer Ein Film von Dany Boon Frankreich 2010, 108 Minuten, 35 mm, Cinemascope, Farbe, Dolby SRD Verleih: Luna Filmverleih GmbH. Mariahilfer Straße 58/7 A-10...
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nichtszuverzollen.doc - Luna Filmverleih LUNA Filmverleih präsentiert NICHTS ZU VERZOLLEN Rien à déclarer Ein Film von Dany Boon Frankreich 2010, 108 Minuten, 35 mm, Cinemascope, Farbe, Dolby SRD Verleih: Luna Filmverleih GmbH. Mariahilfer Straße 58/7 A-1070 Wien Tel: 01/523 43 62-0 office@lunafilm.at www.lunafilm.at Pressebetreuung: Kooperationen: Susanne Auzinger Maxie Klein 01/523 43 62-23 01/523 43 62-42 s.auzinger@filmladen.at m.klein@filmladen.at www.lunafilm.at Verleih gefördert vom Media-Programm der Europäischen Union BESETZUNG Die Franzosen Mathias Ducatel, frz. Zollbeamter Dany BOON Mercier, frz. Vorgesetzter Philippe MAGNAN Nadia Bakari, frz. Zollbeamtin Nadège BEAUSSON-DIAGNE Lucas Pozzi, frz. Zollbeamter Zinedine SOUALEM Gregory Brioul, frz. Zollbeamter Guy LECLUYSE Die Belgier Ruben Vandevoorde, belg. Zollbeamter Benoît POELVOORDE Olivia Vandevoorde, seine Ehefrau Christel PEDRINELLI Leopold Vandevoorde, sein Sohn Joachim LEDEGANCK Louise Vandevoorde, seine Schwester Julie BERNARD Vater Vandevoorde Jean-Paul DERMONT Bruno Vanuxem, belg. Zollbeamter Bouli LANNERS Willems, Vorgesetzter d. belg. Zollbeamten Eric GODON Die Betreiber des „No Man‘s Land“ Irène Janus, Französin Karin VIARD Jacques Janus, Belgier François DAMIENS Die Schmuggler Duval, Boss der Schmuggler Laurent GAMELON Tiburce, Schmuggler Bruno LOCHET La Balle, Schmuggler Laurent CAPELLUTO Grizzly, der Hund ELIOT STAB Regie Dany BOON Produktion Jérôme SEYDOUX Produktionsleitung Éric HUBERT Drehbuch und Dialoge Dany BOON Künstlerische Mitarbeit Yaël BOON Casting Gérard MOULÉVRIER – ARDA Erster Regieassistent Nicolas GUY Continuity Isabelle PERRIN-THEVENET Storyboard Maxime REBIÈRE Storyboard Stunts Michel DORÉ Ausführender Produzent Bruno MORIN Aufnahmeleiter Philippe MORLIER – AFR Kamera Pierre AIM – AFC Kameraoperateur Rodolphe LAUGA Standfotograf David KOSKAS Making-of Arnaud DESCHAMPS Ton Lucien BALIBAR, Stéphane VIZET, Franck DESMOULINS Roman DYMNY Thomas GAUDER Ausstattung Alain VEISSIER – ADC Kostüm Jean-Daniel VUILLERMOZ Maske Pascale BOUQUIERE, Corinne MAILLARD Frisuren Juliette MARTIN Beleuchter Pascal LOMBARDO Lichtelektriker Thierry CANU Schnitt Luc BARNIER Stunt-Koordinator Pascal GUEGAN Autostunt-Koordinator Jean-Claude LAGNIEZ, Patrick RONCHIN On-Set-Spezialeffekte LES VERSAILLAIS Supervisors Jean-Baptiste BONETTO, Yves DOMENJOUD, Olivier GLEYZE Originalmusik Philippe ROMBI Eine französisch-belgische Koproduktion von: PATHÉ LES PRODUCTIONS DU CH'TIMI TF1 FILMS PRODUCTION SCOPE PICTURES mit Beteiligung von CANAL + CINÉCINÉMA TF1 FILMS PRODUCTION und dem CENTRE NATIONAL DE LA CINÉMATOGRAPHIE mit Beteiligung der REGION WALLONIEN DEUTSCHE SYNCHRONISATION Stab: Produktion CHRISTA KISTNER SYNCHRONPRODUKTION Buch & Regie Beate KLÖCKNER Übersetzung Tanja FRANK Aufnahmeleitung Anno STORBECK Schnitt Sonja GEILEN & Conny OEHMIGE Tonmeister Sprache Ralf BREITUNG Tonmeister Mischung Manfred ARBTER Sprecher: Mathias Ducatel (Dany Boon) Olaf REICHMANN Mercier (Philippe Magnan) Peter REINHARDT Nadia Bakari (Nadège Beausson-Diagne) Karen SCHULZ-VOBACH Lucas Pozzi (Zinedine Soualem) Viktor NEUMANN Gregory Brioul (Guy Lecluyse) Christian GAUL Ruben Vandevoorde (Benoît Poelvoorde) Frank RÖTH Olivia Vandevoorde (Christel Pedrinelli) Gundi EBERHARD Leopold Vandevoorde (Joachim Ledeganck) Cedric EICH Louise Vandevoorde (Julie Bernard) Anna CARLSSON Vater Vandevoorde (Jean-Paul Dermont) Peter KRÖGER Bruno Vanuxem (Bouli Lanners) Michael IWANNEK Willems (Éric Godon) Helmut GAUß Irène Janus (Karin Viard) Kathrin ZIMMERMANN Jacques Janus (François Damiens) Dennis SCHMIDT-FOß Duval (Laurent Gamelon) Douglas WELBAT Tiburce (Bruno Lochet) Gunnar HELM La Balle (Laurent Capelluto) Mathias DEUTELMOSER KURZINHALT ___________________________________________________________________ Das französisch-belgische Grenzörtchen Courquain blickt schweren Zeiten entgegen – seit in Europa so kriminelle Beschlüsse wie das Schengener Abkommen in Kraft treten: die Abschaffung der stationären Grenzkontrollen. Das jedenfalls findet der belgische Grenzbeamte Ruben (BENOÎT POELVOORDE - „Mann beißt Hund“, „Coco Chanel“). Sein französischer Gegenspieler Mathias Ducatel (DANY BOON - „Willkommen bei den Sch’tis“) steht nur wenige Meter entfernt. Die Bedrohung durch den Franzosen ist um einiges gravierender als all die drogenschmuggelnden Ganoven, die sich hier ebenfalls regelmäßig tummeln. Rubens schlimmste Befürchtungen werden wahr, als er zum mobilen französisch-belgischen Patrouillendienst antreten soll, und das ausgerechnet mit Mathias, der noch dazu mit seiner hübschen Schwester liiert ist … Wie schon bei „Willkommen bei den Sch’tis“ spielt auch die bissig-romantische Komödie NICHTS ZU VERZOLLEN mit dem Thema Vorurteile und der Liebe zu den kleinen Leuten. Ein absurd komischer, actionreicher Spaß und doch zugleich ein warmherziges Plädoyer für die Aufhebung der festzementierten Grenzen in den Köpfen der Menschen. ___________________________________________________________________ PRESSENOTIZ Noch mehr als bei „Willkommen bei den Sch’tis“ (2,3 Millionen Kinozuschauer und mehr als eine halbe Million verkaufte DVDs in Deutschland) lässt Multitalent Dany Boon auch bei NICHTS ZU VERZOLLEN Gegensätze aufeinanderprallen, dass die Funken nur so sprühen. Mit seinem untrüglichen Gespür für Timing und Situationskomik und dem für ihn typischen liebevollen Blick auf menschliche Schwächen zeichnet Boon auch bei NICHTS ZU VERZOLLEN sowohl für das Drehbuch als auch die Regie verantwortlich – und hat wie bei den „Sch’tis“ eine der Hauptrollen übernommen. Neben Dany Boon liefert der belgische Komiker Benoît Poelvoorde („Mann beißt Hund“, „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“) eine furiose schauspielerische Leistung ab. Ihm gelingt es, noch die aberwitzigsten cholerischen Einlagen des frankophoben Zollbeamten so zu gestalten, dass hinter all seiner blinden Wut eine hilflose Angst und eine Unbedarftheit durchscheinen, die der Figur trotz allem etwas Anrührendes verleihen. Kein Wunder also, dass Dany Boon Benoît Poelvoorde die Rolle auf den Leib geschrieben hat. Begleitet werden die beiden Hauptdarsteller von einem glänzenden Ensemble, bestehend aus Karin Viard („So ist Paris“, „Das Schmuckstück“), François Damiens („Der Auftragslover“, „Der kleine Nick“), Bouli Lanners („Eldorado“, „Asterix bei den Olympischen Spielen“), Zinedine Soualem („So ist Paris“, „Willkommen bei den Sch’tis“) sowie der Neuentdeckung Julie Bernard. NICHTS ZU VERZOLLEN schließt dabei nahtlos an den bahnbrechenden Erfolg von „Willkommen bei den Sch’tis“ an, dem bisher erfolgreichsten Kinofilm in Frankreich. Mit bisher über 10 Millionen Besuchern ist NICHTS ZU VERZOLLEN der mit großem Abstand erfolgreichste Film des Jahres und gehört jetzt schon zu den zwanzig erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. DER HIMMLISCHE ZOLL Auszug aus dem Dialogbuch PRIESTER Gütiger Himmel, Ruben woher hast du nur diesen erbitterten Hass auf Franzosen? RUBEN Mein Vater … PRIESTER Ja, mein Sohn? RUBEN Nein, ich meine, der Hass kommt von meinem Vater. PRIESTER Ah! Das weißt du doch, Ruben. Du musst deinen Nächsten lieben. Wie dich selbst. Gott verlangt das von dir. RUBEN Ich weiß, mein Vater, aber sobald … mein Nächster Franzose ist, da hab ich 'ne Blockade. Ist mein Nächster ein Franzose, dann ist Schluss! PRIESTER Hör mal gut zu, wenn du weiterhin in diesem Hass lebst, Ruben, … kann ich dir nicht mehr die Absolution erteilen. Ich darf dich nicht mal mehr bei mir beichten lassen, wenn du dich nicht änderst. RUBEN Ich bereue zutiefst. PRIESTER Und du kommst schnurstracks in die Hölle, auf alle Ewigkeit. RUBEN In die Hölle? Ich? Auf ewig? PRIESTER Ja, denn der himmlische Zoll, der lässt dich nie und nimmer ins Paradies. RUBEN Es gibt einen Zoll für das Paradies? PRIESTER Na, sicher, und bei einer finsteren Seele wie deiner würde es mich wundern, wenn die dich passieren lassen. RUBEN Scheiße! AUS DEM DORNRÖSCHENSCHLAF ERWECKT Hintergrundinformationen zu Dany Boons NICHTS ZU VERZOLLEN Europa wächst zusammen Als im Februar 1992 zwölf europäische Länder in Maastricht den „Vertrag über die Europäische Union“ unterschrieben, bedeutete dies einen vorläufigen Höhepunkt der seit Beendigung des Zweiten Weltkriegs von politischer Seite konsequent vorangetriebenen europäischen Integration. Ziel dieser Integration war es von Beginn an, zukünftige kriegerische Auseinandersetzungen zu verhindern, zunächst durch die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung der europäischen Länder, der später auch die Abstimmung in außen- und sicherheits- sowie in justiz- und innenpolitischen Fragen folgen sollte. Belgien und Frankreich gehörten – ebenso wie Deutschland, die Niederlande, Luxemburg und Italien – von Anfang an zu den Ländern, die diese Einigung maßgeblich vorantrieben. Andere kamen erst später hinzu: Irland, Dänemark und Großbritannien im Jahr 1973, Griechenland 1981, Portugal und Spanien im Jahr 1986. Diese zwölf Länder gehörten 1992 zu den Unterzeichnern des „Maastricht-Vertrags“, in dem neben einigen anderen Dingen festgelegt wurde, dass am 1. Januar 1993 ein europäischer Binnenmarkt in Kraft treten sollte. So entstand ein europäischer Wirtschaftsraum ohne stationäre Grenzkontrollen, das heißt mit einem freien Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital. 1995 traten Schweden, Finnland und Österreich der EU bei, und 2004 kam es – nach dem Mauerfall, der Einführung des Euro und den weiteren politischen Umwälzungen in Osteuropa – mit dem Beitritt von zehn neuen Mitgliedsländern aus dieser Region noch einmal zu einer erheblichen Erweiterung der Europäischen Union, die 2007 mit dem Beitritt von Bulgarien und Rumänien ihren vorläufigen Abschluss fand. Die Einführung des europäischen Binnenmarktes hat das Leben der EU-Bürger entscheidend verändert und das Zusammenwachsen Europas vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht stark gefördert. Neben der Ankurbelung des Wachstums und den damit verbundenen Vorteilen genießen die EU-Bürger heute vor allem auch die Freizügigkeit innerhalb Europas. So können sie nicht nur jederzeit für unbegrenzte Dauer in andere Mitgliedstaaten einreisen und sich dort niederlassen, sie können dort auch problemlos Beschäftigungsverhältnisse eingehen, ohne dafür eine Arbeitserlaubnis beantragen zu müssen. Auch die bilateralen Beziehungen zwischen den Nachbarländern Frankreich und Belgien erfuhren durch die fortschreitende europäische Einigung eine Aufwertung. Mehr als 1.500 französische Unternehmen sind in Belgien niedergelassen und beschäftigen dort rund 200.000 Mitarbeiter. Hinzu kommt, dass ca. 25.000 Franzosen täglich zum Arbeiten nach Belgien fahren. Während viele westeuropäische Erwachsene sich noch gut an die Kontrollen an innereuropäischen Grenzen und die damit verbundenen Staus, vor allem zu Ferienzeiten, erinnern können, ist für deren Kinder das Passieren ohne Grenzkontrolle längst selbstverständlich geworden. Kein Wunder, da es nun 18 Jahre her ist, dass die innereuropäischen Grenzkontrollen abgeschafft wurden. Der Drehort an der belgisch-französischen Grenze Entsprechend schwierig gestaltete sich für Dany Boon die Suche nach einem geeigneten Drehort für NICHTS ZU VERZOLLEN, denn die alten Grenzposten sind, wenn sie überhaupt noch existieren, seit fast zwei Jahrzehnten außer Funktion und ihre Umgebung hat sich in dieser Zeit stark verändert. Auch der Ort an der belgisch-französischen Grenze, auf den Boons Wahl schließlich fiel, befand sich seit 1993 in einer Art Dornröschenschlaf und musste für die Dreharbeiten, die dort im Februar und März 2010 stattfanden, sozusagen wiederbelebt und über eine Strecke von vierzig Metern mit zusätzlichen Bauten versehen werden. Courquain/Koorkin, wie die beiden Ortshälften in Boons Film heißen, gibt es in der Realität so gar nicht. Diese Namen entstammen der Phantasie des Regisseurs. Die Szenen des Films, die in den Läden und Restaurants spielen, wurden in den sich an der Grenze gegenüberliegenden Orten Hirson-Forêt (Frankreich) und Macquenoise (Belgien) gedreht, wobei die Lokalitäten durch Umdekoration bzw. die Errichtung künstlicher Fassaden eigens erschaffen wurden. Auch die Schranken an den Kontrollhäuschen mussten neu angebracht werden. Die Bewohner von Macquenoise, die sich längst mit der Bedeutungslosigkeit ihres Örtchens abgefunden hatten, konnten die Dreharbeiten nicht nur hautnah miterleben, sie begriffen auch schnell, dass sie nun allen Anlass hatten, sich der schönen Hoffnung auf zukünftige Touristenströme hinzugeben. So wie die Kinozuschauer nach dem unglaublichen Erfolg von „Willkommen bei den Sch’tis“ die Region Nord-Pas-de-Calais und das kleine Örtchen Bergues für sich als Reiseziel entdeckten, durften die Bewohner von Hirson-Forêt und Macquenoise hoffen, künftig die neuen „Wallfahrtsorte“ der zahlreichen Fans von Dany Boon und seinen Filmen zu werden – und sie wappneten sich entsprechend: Seit dem Filmstart gibt es vor Ort einstündige Führungen zu den wichtigsten Schauplätzen des Geschehens – veranstaltet von französischen und belgischen Führern, die Anekdoten von den Dreharbeiten erzählen und die Besucherströme zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie z. B. dem alten weißen R4, führen und sie natürlich auch in die umliegenden Geschäfte, Hotels und Restaurants lenken. Und so mancher Anwohner wird sich durch den Trubel vielleicht ein bisschen an alte Zeiten erinnert fühlen... Die mobilen Zollkontrollen Apropos alter R4: Die mobilen Zollkontrollen, die in NICHTS ZU VERZOLLEN aufgrund der ärmlichen Ausstattung der Beamten zunächst nur schleppend ins Rollen kommen, sind natürlich keine reine Erfindung des Filmemachers. Der Wegfall der europäischen Binnengrenzen bedeutet mitnichten, dass der grenzüberschreitenden Kriminalität seit 1993 Tür und Tor geöffnet sind. Vielmehr wurde die Zusammenarbeit der Behörden zur Bekämpfung dieser Art von Verbrechen auf internationaler Ebene massiv ausgebaut und ist heute vor allem wegen der zunehmenden datentechnischen Vernetzung der Behörden wesentlich effektiver als noch zu Beginn der 1990er Jahre. Zudem gibt es seit 1993 tatsächlich verstärkt mobile Einsatzgruppen, die Stichprobenkontrollen durchführen. Dabei dürfen die zuständigen Beamten bis zu dreißig Kilometer hinter der Landesgrenze Personen anhalten und auf Schmuggelware kontrollieren. Die französischen und belgischen Polizei- und Zollbehörden pflegen heute eine enge Kooperation, die durch immer wieder neue Abkommen geregelt wird. Eins davon betrifft die Verkehrssicherheit und soll das Eintreiben von Bußgeldern erleichtern, die auf von Radarfallen aufgezeichnete Verkehrsdelikte im jeweils anderen Land zurückgehen. Fließende Sprachgrenzen Vierzig Prozent der Belgier sind frankophon, d.h., sie haben Französisch als Muttersprache. Das belgische Französisch – neben Niederländisch und Deutsch offizielle Amtssprache in Belgien – unterscheidet sich nur wenig vom französischen Französisch, vor allem jedoch durch den Akzent. Darüber hinaus gibt es noch andere besondere Merkmale des belgischen Französisch, die sogenannten „Belgizismen“. Dies sind etwa die Bezeichnungen für bestimmte Zahlen. Die Zahl Siebzig heißt beispielweise im Standardfranzösischen „soixante-dix“, im belgischen Französisch jedoch „septante“. Auch haben Belgier und Franzosen unterschiedliche französische Wörter für ganz alltägliche Begriffe wie den Regen, für das Telefonieren oder etwa für Mineralwasser mit Kohlensäure und vieles mehr. Ferner gibt es einige Unterschiede im Satzbau, bei Redensarten und sonstigen sprachlichen Traditionen. Außerdem haben sich im belgischen Französisch Wörter erhalten, die im französischen Französisch inzwischen durch andere Begriffe verdrängt oder ersetzt wurden. Solche „Archaismen“ sind typisch für Sprachgebiete in Randlage, Gebiete also, die eine große geographische Nähe zu anderen Sprachen aufweisen. Aber das ist noch nicht alles. Ebenso wie die nordfranzösische Picardie eine eigene Regionalsprache entwickelt hat, das Picardische – auch „chti“ genannt –, das Dany Boon in seinem letzten Film so liebevoll vorgeführt hat, existieren natürlich auch jenseits der Landesgrenze, in Belgien, Regionalsprachen. Im Unterschied zu „Willkommen bei den Sch’tis“ setzt Boon bei NICHTS ZU VERZOLLEN weniger auf den Dialekt zur Erzielung komischer Effekte – obwohl auch das vorkommt – als vielmehr auf alte Rivalitäten und Ressentiments zwischen Belgiern und Franzosen und typische Klischees, wie die Bezeichnungen „Camemberts“ und „Franzacken“ für die Franzosen und „Frittenfresser“ für die Belgier anschaulich zeigen. DER HIMMEL IST BELGISCH Auszug aus dem Dialogbuch LEO Aber warum versetzen wir die Schilder, Papa? RUBEN (drückt gegen den Pfosten) Weißt du was, mein kleiner Leo? Das sind nicht irgendwelche Schilder. Das sind Schilder, die legen fest, wo die Grenze verläuft, zwischen zwei Ländern. Sieh mal. In welchem Land ist Papa jetzt? LEO In Belgien? RUBEN Und Belgien ist??? LEO Das schönste Land von der Welt. RUBEN Ja! Ja und wo bin ich jetzt? LEO In Frankreich? RUBEN Und Frankreich ist ein Land von riesen… LEO Von riesen Vollidioten. RUBEN (lacht und verschiebt den Grenzpfosten) Hopp! Leo. In welchem Land ist dein Papa jetzt? LEO In Belgien? RUBEN In Belgien! Du hast alles verstanden! Ist gar nicht so kompliziert …Hopp! LEO Wir vergrößern Belgien! Das ist einfach genial, Papa. RUBEN Oh, nein, mein Leo! Wir holen zurück, was uns gehört. Das ist nicht dasselbe. Weißt du, vor ganz langer Zeit … da erstreckte sich das Großkönigreich Belgien noch weiter, 200 Kilometer, bis nach Reims. (...) LEO Und der Himmel, Papa? Ist der belgisch oder französisch? RUBEN Na, der ist natürlich belgisch. Alles oberhalb Belgiens das gehört zu Belgien. Weißt du, Grenzen gehen hoch, bis ganz nach oben. LEO Und die Sterne da, sind die belgisch? RUBEN Na klar sind die Sterne belgisch. LEO Aber Papa, die Erde dreht sich doch. LEO Na, dann gehen die Sterne da doch nach Frankreich und werden französisch! RUBEN Nein. Denn weißt du, weil, die Sterne, die verreisen ins Ausland, aber da gefällt’s ihnen nicht. Eigentlich cruisen sie tagsüber nur ein bisschen herum, aber nachts kommen sie zum Schlafen zurück nach Belgien. DANY BOON ÜBER DIE FIGUREN Die belgischen Zollbeamten Da der von Benoît Poelvoorde dargestellte Zollbeamte Ruben Vandevoorde zur Gewalttätigkeit neigt, musste ich einen Gegenpol setzen und ihn mit anderen Figuren umgeben, damit nicht der Eindruck entsteht, alle Belgier seien wie er! So gibt es beispielsweise seinen Vorgesetzten Willems, gespielt von Eric Godon. Er ist der Einzige, der Ruben Vandevoorde in die Schranken verweisen kann, und er soll für die große Mehrheit der Belgier stehen. Außerdem und vor allem habe ich deswegen die Rolle eines naiven Zollbeamten mit eher kindlichem Gemüt entwickelt: Bruno Vanuxem. Er ist überhaupt nicht aufbrausend und teilt ganz und gar nicht die fremdenfeindlichen Theorien des Mannes, den er trotz allem seinen Freund nennt. Er trägt eine Uniform und eine Kappe, die zu groß für ihn ist. Er ist immer ein bisschen tollpatschig, wie ein verkleidetes Kind, das keinen besonders ausgeprägten Realitätssinn hat. Für diese Rolle habe ich Bouli Lanners ausgewählt, dessen Arbeit ich bewundere, einschließlich seines Films „Eldorado“, bei dem er selbst Regie geführt hat. Wie der Zufall es wollte, war sein eigener Vater tatsächlich beim Zoll gewesen! Er kannte sich in diesem Milieu also aus. Als er zwölf war, hat sein Vater ihn manchmal ins Wachhäuschen gesetzt, während er ein Nickerchen machte, und ihm aufgetragen, ihn nicht zu wecken – es sei denn, jemand in Uniform würde sich nähern. Benoît und ich bilden ein Duo. Über diese beiden Figuren wird auch erzählt, wie sich der Beruf des Zollbeamten mit der Zeit verändert hat. Anders als Bruno Vanuxem ist Ruben Vandevoorde, eben weil er ein bisschen verrückt ist, bestens für die anstehenden Aktionen und Abenteuer seines Jobs nach der Schließung der Zollstation gerüstet. Denn von diesem Zeitpunkt an werden aus bürokratischen Zollbeamten, die ihren Dienst am Schreibtisch verrichteten, Super-Cops im Außeneinsatz, die ständig irgendwelchen Drogenschmugglern auf den Fersen sind. Die französischen Zollbeamten Sie bilden das Pendant zu den belgischen Zöllnern. Sie sind beispielsweise alle bereit, in einen Streik gegen die Schließung ihrer Zollstation zu treten, nur wissen sie nicht, wie sie dabei vorgehen sollen. Ich habe mir ihren Vorgesetzten Mercier, dargestellt von Philippe Magnan, als eine lustlose Figur vorgestellt. Mercier ist unmittelbar von einem Zollbeamten inspiriert, den ich getroffen habe; er erzählte mir von den unvermeidlichen Veränderungen in seinem Beruf, die ihm einige ziemlich schwierige Momente beschert hätten, wie zum Beispiel die Umstellung auf EDV. Er akzeptierte sie zwar, aber allein schon der Gedanke daran erschöpfte ihn. Der Vorgesetzte in NICHTS ZU VERZOLLEN steht kurz vor seiner Pensionierung und will eigentlich nur noch eins: dass man ihn verdammt noch mal in Ruhe lässt! Die, die ihm unterstellt sind – gespielt von Nadège Beausson-Diagne, Zinedine Soualem und Guy Lecluyse – haben die kleinsten Rollen, aber sie sind trotzdem wichtig. Wie ihre belgischen Pendants gehören sie zu den Letzten einer aussterbenden Spezies. Man spürt, dass sie eine zusammengeschweißte Truppe sind, aber es werden immer weniger. Die Restaurantbesitzer: Irène und Jacques Janus Mit dem französisch-belgischen Ehepaar, das das Restaurant „No Man's Land“ führt, wollte ich zeigen, was mit denen passierte, deren Betriebe durch die Schließung der Grenzstationen auf der Strecke blieben. Plötzlich hält dort niemand mehr an! Sie stehen sinnbildlich für ein ökonomisches Modell, das im Verschwinden begriffen ist. Aber auch ihre Ehe geht den Bach hinunter. Irène, die Wirtin und Jacques‘ Ehefrau, hat dieses Leben mit einem riesigen Ehrgeiz begonnen, doch die Arme hat schlichtweg auf das falsche Pferd gesetzt! (lacht) Sie hat ihren Mann sehr geliebt, aber er hat ihre Erwartungen nie erfüllt, und das wirft sie ihm vor. Jacques selbst begreift jedoch immer weniger, was sie von ihm will, und macht deswegen nur noch mehr Fehler. Es war interessant, diesem Paar dabei zuzusehen, wie es nach und nach verkommt und kriminell wird, um sein wirtschaftliches Überleben zu sichern. Ich habe zunächst François Damiens angerufen, um ihm zu sagen, dass ich an einem Film über Frankreich und Belgien schreibe und mit ihm zusammenarbeiten wolle. Ich liebe seine Sketche mit der versteckten Kamera! Er hat zwei Jahre vor Beginn der Dreharbeiten zugesagt. Anfangs sah ich ihn eher in der Rolle des Bruno Vanuxem, die schließlich an Bouli ging, als in der des Restaurantbesitzers. Aber je weiter ich mit dem Schreiben vorankam, desto klarer wurde mir, dass sich Boulis weiche Seite besser für den Zollbeamten eignet. François konnte ich mir hingegen sehr gut als einen Ehemann vorstellen, der unter dem Pantoffel seiner Frau steht. Am Set sind die beiden das exakte Gegenteil ihrer Rollen. Bouli ist ungeheuer präzise und François sehr sensibel. Für die Rolle seiner Ehefrau fiel mir Karin Viard ein, nachdem ich mit ihr in Danièle Thompsons „Affären à la Carte“ gespielt hatte. Wir hatten damals großen Spaß miteinander, und als ich ihr sagte, dass ich gern wieder mit ihr arbeiten würde, versprach sie mir, auf jeden Fall mitzumachen. Also rief ich sie, noch während ich am Drehbuch saß, an und bot ihr die Rolle der Frau des Restaurantbesitzers an, und sie sagte zu. Ich bin sehr froh – dieses Paar ist einerseits sehr realistisch,andererseits absolut komisch. Die Schmuggler Die Schmuggler sind ein paar Loser-Typen, die sich im Drogenhandel versuchen. Sie sind dazu da, dem Film eine noch komischere Komponente zu verleihen. Auch hier habe ich mich von echten Geschichten inspirieren lassen, die mir erzählt wurden. Wie zum Beispiel die eines Drogenkuriers, der sich tatsächlich mit Drogen im Körper erwischen ließ und sich aus der Sache herauszuwinden versuchte, indem er behauptete, keine Ahnung zu haben, wie die Drogen dort hingekommen seien! (lacht) Für die Rolle des Schmuggler-Bosses Duval habe ich Laurent Gamelon ausgewählt, dessen Arbeit ich sehr mag und der auch in meinem ersten Film „La maison du bonheur“ (2006) mitgewirkt hat. Er war perfekt für diese Figur, die ich als die Outlaw-Version von Karin Viards Rolle sehe. Er ist ebenfalls sehr ehrgeizig, aber seine „Mitarbeiter“ sind nicht ganz auf der Höhe. Bruno Lochet spielt Tiburce, den sehr gutmütigen und einsatzbereiten Trottel in diesem Trio. Er hat so ein Marty-Feldman-Gesicht und strahlt eine unglaubliche Menschlichkeit aus. Dann ist da Laurent Capelluto, der La Balle, das schwache Glied der Gruppe spielt. Ich musste lange suchen, um dieses seltene Kleinod zu finden. Da er nicht viele Szenen hat, muss das Publikum auf Anhieb mitkriegen, dass er ein kompletter Idiot ist. Ich hatte mir irgendwann mal vorgestellt, er müsste aus Osteuropa kommen, aber dann habe ich entschieden, dass es besser ist, wenn er einfach nur komplett unkultiviert ist. Michel Boujenah hat Laurent vorgeschlagen; die beiden hatten zusammen in Emmanuel Salingers „La grande vie“ (2009) gespielt. Die Familie Vandevoorde Ruben, der Figur von Benoît, habe ich eine Schwester an die Seite gestellt, die heimlich in einen französischen Zöllner verliebt ist. Dann gibt es da noch ihren Vater, der ebenso fremdenfeindlich ist wie Rubens Charakter. Außerdem gibt es Rubens Frau Olivia (Christel Pedrinelli) und seinen kleinen Sohn, dem er seine probelgischen und antifranzösischen Ideen nahezubringen versucht – jedoch vergeblich, was die Figur zusätzlich noch ein wenig abmildert. Ich habe einen langen Castingprozess durchlaufen, um Benoîts Schwester Louise zu finden. Ich dachte an bekannte Schauspielerinnen für die Rolle, aber dann hat Julie Bernard sich in der letzten Runde durchgesetzt, als nur noch sieben „Finalistinnen“ übrig waren. So unglaublich einem das vorkommen mag, wenn man sie auf der Leinwand sieht: NICHTS ZU VERZOLLEN ist ihr Filmdebüt. Ihre Probeaufnahmen haben mich davon überzeugt, dass sie die perfekte Wahl für diese Rolle ist, aber ich hatte natürlich trotzdem Bedenken, weil sie noch nie einen Film gedreht hatte. Es besteht ein großer Unterschied zwischen guten Probeaufnahmen und gutem Spiel am Set. Man darf sich nicht von dem umfangreichen Stab einschüchtern lassen und muss starken Persönlichkeiten wie Benoît Poelvoorde und Bouli Lanners die Stirn bieten können. Kurz: Man muss seinen Platz finden. Am ersten Drehtag war Julie noch sehr nervös, aber danach war sie phantastisch. Ihr Spiel hat mich vor allem deshalb beeindruckt, weil sie eine große Bandbreite von Emotionen darstellen musste – von lustigen Momenten über Wut bis hin zu Tränen ... Während der gesamten Dreharbeiten sprudelte Julie nur so vor Ideen, und sie hatte genau die richtige Vorstellung von ihrer Figur. Generell finde ich, dass es für einen Mann sehr schwer ist, eine Frauenrolle zu schreiben. Ich habe jedenfalls immer das Gefühl, zu nah am Klischee zu sein, und höre genau auf Reaktionen und Kommentare. Und Julie hatte den Mut, zu mir zu kommen und mir zu sagen, was für sie nicht funktionierte. Auch den Schauspieler, der den Vater von Ruben und Louise spielt – Jean-Paul Dermont –, habe ich durch Vorsprechen gefunden. Er hat eine Stimme wie Brasseur, nur mit einem belgischen Akzent. Ich konnte mir niemanden außer ihn in dieser Rolle vorstellen. Schließlich gab es noch eine Reihe von Vorsprechproben, bis ich schließlich Benoîts Sohn Leopold, Joachim Ledeganck, gefunden habe. Mit Kindern verfahre ich immer gleich in solchen Situationen – ich suche mir ein paar aus und lasse sie eine Szene vorspielen, die sie gelernt haben. Ich lasse sie erst einmal vorspielen, dann reden wir und ich gebe ihnen eine Anweisung. Wenn sie diesen Hinweis beherzigen, weiß ich, dass sie spielen können und es auch mögen. Denn es gibt nichts Schlimmeres als einen Kinderdarsteller, der von seinen Eltern in etwas hineingedrängt wird. Schon beim Vorsprechen war Joachims Spiel authentisch; er kann sich gut konzentrieren und hat sich darüber hinaus alles gemerkt, worum ich ihn gebeten hatte. Da wir die Szene mit Ruben und seinem Sohn unter dem Sternenhimmel in zwei Nachtdrehs einfangen wollten, hatte ich Angst, dass er zu schnell müde werden würde. Für mich ist das eine der wichtigsten Szenen des Films. Kommt ein Franzose an die Grenze nach Belgien und fragt den belgischen Zöllner: „Würden Sie bitte einmal nachsehen, ob meine beiden Blinker vorne noch funktionieren?“ „Mahch iieech doooch eenmaal, miet pläsier.“ Der Franzose macht also die Warnblinkanlage an. Der Belgier tappelt um den Wagen rum und beugt sich vor, sehr konzentriert. Und dann sagt er: „Ja, funktionirrt.“ „Ach nee, funktionirrt niech.“ „Ja, funktionirrt, nee funktionirrt niech. Ja, funktionirrt.“ „Nee, funktionirrt übberhaupt niech.“ (Auszug aus dem Dialogbuch) DER RASSIST IST IMMER EIN ANDERER, NIEMALS MAN SELBST Interview mit Dany Boon Wann sind Sie auf die Idee zu NICHTS ZU VERZOLLEN gekommen? Während einer Promotiontour für „Willkommen bei den Sch’tis“. Da es in den nördlichen Regionen Frankreichs und in Belgien endlos viele Screenings gab, bin ich dauernd über die Grenze zwischen beiden Ländern gefahren, immer hin und her. Sie ist natürlich längst nicht mehr da, aber als Student habe ich diese Grenze sehr häufig überquert – entweder um zu irgendwelchen Partys zu fahren oder um Pferdewetten für meinen Vater abzuschließen – und das Ganze hat mich immer total nervös gemacht. Ich hatte damals lange Haare, und mit meiner Zeichenmappe und meinen Buttons von The Cure wurde ich jedes einzelne Mal angehalten und gefilzt. Als ich jetzt wieder über diese Grenze fuhr, fand ich ein regelrechtes Niemandsland vor: leere Wachhäuschen, geschlossene Läden, verlassene Häuser – eine Art Geisterstadt. Wie in einem Western. Und ich dachte sofort, dass das doch eine tolle Filmkulisse wäre. Die Grundidee des Films ist also dort entstanden. Dann habe ich mich mit Zollbeamten getroffen, die mir erzählen konnten, wie es vorher gewesen war, welche Veränderungen sich vollzogen hatten. Einige von ihnen hatten den letzten Tag, den Tag der Schließung, sogar mit ihren Videokameras festgehalten. Zudem bin ich ins Institut für Audiovisuelle Medien gegangen; dort habe ich im Archiv unter anderem auch Material über Streiks gefunden, die damals aus Protest gegen die Schließung der Grenzen organisiert worden waren. Auch wenn der Zoll als Hintergrund für Ihre Geschichte dient, könnte man NICHTS ZU VERZOLLEN auch als Liebesgeschichte betrachten, oder? Ja. Für mich ist es vor allem eine Liebesgeschichte zwischen Mathias Ducatel, dem von mir gespielten französischen Zollbeamten, und einer jungen Belgierin, der Schwester des frankophoben Zollbeamten Ruben Vandevoorde. Einer der Zollbeamten, mit denen ich mich getroffen habe, hatte einen Kollegen, dem etwas ganz Ähnliches tatsächlich passiert ist; dessen Liebe zu einer Frau, die für den belgischen Zoll arbeitete, wurde von den Vorgesetzten nicht gern gesehen. Zugleich ist diese Geschichte einer unmöglichen Liebe jedoch auch von der Geschichte meiner Eltern inspiriert. Mein Vater stammt aus Algerien und meine Mutter aus Frankreich. Sie wurde sehr schnell schwanger und daraufhin von einem Teil ihrer Familie verstoßen. Wenn man so etwas als Kind erlebt, vergisst man es nicht mehr. Aber mal ganz abgesehen vom Fall meiner Eltern kennen Menschen überall auf der Welt Paare, die sich über Grenzen hinweg finden – seien es Grenzen sozialer, religiöser oder anderer Art. Ich wollte mit NICHTS ZU VERZOLLEN eine Komödie schreiben, in der ich das Thema Fremdenfeindlichkeit ziemlich weit treiben kann, ohne dass man dabei das kleinste bisschen Unbehagen verspürt, weil die Franzosen und die Belgier sich eigentlich so nah sind. Ruben Vandevoordes Franzosenhass kann realistisch wirken, einen zum Lachen und zum Nachdenken bringen, ohne dass man sich dabei windet. Man kann sehr viel über Patriotismus und Fremdenhass sagen, wenn man es so indirekt macht. Wenn man das Wort „französisch“ in Rubens Äußerungen nimmt und es durch „arabisch“ oder „jüdisch“ oder „schwarz“ ersetzt, nimmt das Ganze sofort eine völlig andere Dimension an. Das nutzen wir sogar in einer Szene, in der Mathias sich während eines Abendessens bei Ruben nicht traut, sein wahres Problem zu gestehen, und Ruben deshalb erzählt, er sei in eine Schwarze verliebt, deren Familie Weiße nicht leiden könne. Und was antwortet Ruben? „Oh, wie blöd!“ und „Das ist aber traurig!“ Der Rassist ist immer ein anderer, niemals man selbst. Haben Sie nach dem Riesenerfolg von „Willkommen bei den Scht’is“ einen großen Druck beim Schreiben Ihres nächsten Films empfunden? Ja, der Druck war schon sehr groß. Viele Regisseure und Produzenten hatten mir erklärt, wie schwierig es sei, sich nach einem großen Erfolg wieder hinzusetzen und zu schreiben. Und dass es dann normalerweise ein großer Flop würde! (lacht) Bertrand Blier sagte sogar zu mir: „Viel Glück für Ihren nächsten Film. Denn mein nächster direkt nach ‚Die Ausgebufften‘ war ein Riesenreinfall!“ (lacht) Auf der praktischen Ebene lief aber alles gut, als ich erst einmal eine Geschichte gefunden hatte. Auch wenn ich vermutlich immer diese Vorstellung im Hinterkopf hatte, dass alle sehr gespannt sind, was ich nun tun würde. Ich schätze, ich habe mich selbst stark unter Druck gesetzt, weil ich dachte, ich dürfte die Leute nicht enttäuschen. Anfangs hatte das Produktionsteam, glaube ich, Angst, dass ich aufs Set kommen und meine 20 Millionen verkauften Kinokarten vor mir hertragen würde. Das kann ich verstehen. Aber es ist einfach nicht so. Ich freue mich wirklich sehr über diesen phänomenalen Erfolg, aber ich hatte nie vor, ihn bei diesem Dreh wie ein Banner zu schwingen! Wenn man Erfolg hat, ist es aber auch so, dass alle aufhören, einem zu widerzusprechen, und tendenziell immer zustimmen, egal was man zu dem Drehbuch sagt, oder? Es stimmt, dass sich die Beziehungen verändern. Und bevor ich das Buch irgendwem zu lesen gab, musste ich das Gegenteil von dem tun, was ich mit „Willkommen bei den Sch’tis“ gemacht hatte. Damals erklärte ich allen, es sei leichter, das Buch zu hören, als es zu lesen. Ich bat die Leute um Nachsicht und Geduld. Jetzt habe ich sie gebeten, das zu vergessen und sich nicht zu scheuen, mir zu sagen, was nicht funktioniert. Dann hörte ich mir alle Meinungen an und traf meine Auswahl. Ich habe insgesamt sieben verschiedene Fassungen von dem Drehbuch geschrieben. Und die größte Schwierigkeit lag darin, die richtige Balance zwischen dem Duo Ruben und Mathias und den anderen Figuren der Geschichte zu finden. Einerseits den Hauptstrang der Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren und andererseits nicht zu langweilen, wenn man von den beiden Helden der Geschichte weggeht. NICHTS ZU VERZOLLEN hält auch eine Balance zwischen der Komödie und einer Botschaft, die für Ihre Filme und Ihre Auftritte als Stand-up-Comedian charakteristisch ist. NICHTS ZU VERZOLLEN ist natürlich eine Komödie, aber die dahinterliegende Botschaft – um mal dieses große Wort zu benutzen – ist ernster als in „Willkommen bei den Sch’tis“. Hier geht es mir darum, den ganz normalen Fremdenhass zu zeigen, der immer mit einem kleinen, vermeintlich harmlos und unschuldig daherkommenden Scherz oder zweien anfängt. Für mich ist NICHTS ZU VERZOLLEN aber auch eine echte Liebesgeschichte. Das ist das, worum man in diesem Film bangt: Kann dieser französische Zollbeamte, der verrückt nach einer jungen Belgierin ist, sich über die antifranzösische Einstellung ihrer Familie hinwegsetzen und sie heiraten? Und das alles spielt sich vor dem Hintergrund der Abschaffung der Grenzen ab, die im Zusammenhang mit der Geschichte, die ich hier erzähle, natürlich hochgradig symbolisch ist. Ist das Schreiben eines Films komplizierter als das Schreiben eines Comedy-Programms? Ja, viel komplizierter! Beim Drehbuchschreiben muss es einem gelingen zu überraschen, ohne das ganze Gefüge aus dem Gleichgewicht zu bringen und konstruiert wirken zu lassen. Eine Szene in einem Drehbuch ist stärker, wenn man sie entkernt und wenn es einem gelingt, zum Wesentlichen vorzudringen – zum Wesentlichen einer Situation, der Figuren, der Darstellung, des Lichts und der Art der Inszenierung. Und bevor man das Ergebnis erzielt, das man haben will, muss man eine endlose Zahl von Faktoren beachten. Zwischen dem ursprünglichen Gefühl oder dem Lachen, das am Beginn des Schreibprozesses stand, und dem Endergebnis liegen zwei oder drei Jahre, in denen du riskierst, diesen Faden aus den Augen zu verlieren. Man muss sich also während der ganzen Zeit immer wieder vergegenwärtigen, worauf man ursprünglich mal hinauswollte. Das Schreiben eines Comedy-Programms ist für mich eher wie das Anfertigen einer Kohlezeichnung. Man skizziert locker die Umrisse und weiß, dass sich auf der Bühne dann schon alles entwickeln wird. Kino ist dagegen eher wie Aquarellmalerei, die mit sehr haltbaren Pinselstrichen gemacht wird; die kleinste Veränderung kann dazu führen, dass man das komplette Werk verunstaltet. Anders als im Theater klebt man die ganze Zeit mit der Nase an der Story und geht nie einen Schritt zurück, um alles noch mal kritisch zu überprüfen. Es ist, als würde man erst ein Auge, dann eine Augenbraue und dann eine Nase malen. Man muss aber die ganze Zeit die Gesamtdarstellung des Körpers im Kopf haben, sonst stimmen am Ende die Proportionen nicht. Was ich am Filmemachen liebe, ist die Zusammenarbeit mit der Crew – einer ganzen Familie, die in der gleichen Richtung unterwegs ist, um den Regisseur zu begleiten, zu unterstützen oder zu kritisieren. Inwiefern hilft Ihnen Ihre Theatererfahrung beim Filmemachen? Ich glaube, in den 15 Jahren, in denen ich One-Man-Shows mache und live vor Publikum auftrete, habe ich ein gutes Gefühl für das Timing bekommen, was für eine Komödie unerlässlich ist. Außerdem habe ich ein gutes Ohr und höre es, wenn ein Dialog falsch klingt. Stand für Sie von vorneherein fest, dass Benoît Poelvoorde die Rolle des belgischen Zollbeamten übernehmen sollte? Ja. Weil Benoît so eine riesengroße Menschlichkeit ausstrahlt, dass es immer funktioniert, egal was für schreckliche Sachen aus seinem Mund kommen. Es war das erste Mal, dass ich speziell für einen Schauspieler geschrieben habe. Normalerweise mache ich so was nicht gern, weil das, was man bereits von einer Person weiß oder gesehen hat, die eigene Phantasie einschränken kann. Aber Benoît ist ein Sonderfall – er ist so intensiv, dass es diese Probleme mit ihm einfach nicht gibt. Er war eine todsichere Wahl für diese Rolle, und trotzdem hat er es geschafft, mich zu überraschen! Er hat mir Sachen gezeigt, die ich bei ihm noch nie zuvor gesehen hatte. Er bringt sich in jede Szene ganz ein; er macht keine halben Sachen. Und wenn er mal über ein Wort stolpert oder zwei Zeilen durcheinanderbringt, wird er wütend auf sich selbst, ohne dass sich dies jedoch im Geringsten auf seine große Spielfreude auswirkt. Er hat sich sogar die Takes, die er gerade gespielt hatte, auf den Monitoren angesehen – obwohl mir vorher gesagt worden war, dass er das nie macht. Und er ist auch beim Screening für die Schauspieler und die Crew dabei gewesen, obwohl er es seit Jahren vermeidet, sich die Filme anzusehen, in denen er mitwirkt. Ich mag ihn wirklich sehr, und wir haben bei den Dreharbeiten herausgefunden, dass wir eine Menge Gemeinsamkeiten haben. Wir haben beide die Kunsthochschule besucht, Saint-Luc, er in Lüttich, ich in Tournai. Unsere Eltern hatten einen ähnlichen Lebenslauf – unsere Väter waren Fernfahrer und unsere Mütter Ladenbesitzerinnen. Wir mögen die gleiche Musik – vor allem Dick Annegarn, dessen Lieder wir beide auswendig kennen. War es für Sie auch von Anfang an klar, dass Sie selbst in Ihrem Film mitwirken? Und hat es Spaß gemacht? Ich habe mich mit der Zeit daran gewöhnt. Inzwischen habe ich am Set natürlich alles ziemlich gut unter Kontrolle. Auch das verdanke ich meiner Erfahrung mit Solo-Auftritten. Anfangs hat es mich nervös gemacht, wenn etwas kam, womit ich nicht gerechnet hatte. Jetzt habe ich gelernt, damit umzugehen, beispielsweise durch Improvisation. Aber trotzdem ziehe ich tendenziell die Momente vor, in denen ich nicht selbst spiele. Ich muss zugeben, dass es mir enorm viel Spaß macht, Regie zu führen und den Darstellern dabei zuzusehen, wie sie meinen Figuren Leben einhauchen. Welche Art von Schauspielerregisseur sind Sie denn? Ich kläre sehr viel vorab, um die Schauspieler nicht mit technischem Kram zu ermüden. Entsprechend fertige ich von vielen Szenen Storyboards an oder lasse sie anfertigen. Sobald ich am Set bin, mache ich erst einmal technische Proben. Ich habe immer eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was ich will, auch wenn ich selten exakt bei dem bleibe, was ich vorher geplant hatte. Aber über dieses Gerüst zu verfügen, gibt mir die Freiheit, die Zusammenarbeit mit meinen Schauspielern zu genießen. Ich höre mir ihre Vorschläge an und richte diese dann an dem aus, was ich möchte, und an meiner genauen Kenntnis jeder einzelnen Figur. Ich höre mir alles in Ruhe an und treffe dann meine Entscheidungen. Denn ich weiß, dass das Publikum schon aus einem Film herausgerissen werden kann, weil irgendeine kleine Rolle falsch klingt, nicht präzise geschrieben oder nicht klar definiert ist. In dieser Hinsicht bin ich geradezu besessen. Was Kameraführung und Ausstattung angeht, hat man das deutliche Gefühl, dass Sie bei diesem Projekt ehrgeiziger waren als bei „Willkommen bei den Sch’tis“. Welche Vorgaben haben Sie dem Ausstatter und Ihrem Kameramann gemacht? Von den Zollstationen bis zu dem von den Eheleuten Janus geführten Restaurant fungieren die Dekorationen und Bauten in NICHTS ZU VERZOLLEN als vollwertige eigene Figuren. All diese Elemente sind für den Film mit viel Liebe zum Details hergestellt worden. In Ruben Vandevoordes Haus gibt es beispielsweise drei Kerzen in den Farben der belgischen Flagge. Kann sein, dass dieses Detail es nicht mal bis auf die Leinwand geschafft hat, aber meiner Ansicht nach trägt es wesentlich dazu bei, die Atmosphäre herzustellen, die ich wollte. Und das verdanken wir Alain Veissier, mit dem ich bereits bei den „Sch’tis“ zusammengearbeitet habe. Er hatte bei NICHTS ZU VERZOLLEN ein größeres Budget zur Verfügung. Und wir haben das alles lange im Voraus und in enger Zusammenarbeit mit dem Kameramann Pierre Aïm vorbereitet, der ebenfalls schon bei den „Sch’tis“ dabei war. Pierre und ich wollten einen Kontrast zwischen dem winterlichen Außenbereich und den wärmeren Innenbereichen schaffen – und dabei einen Unterschied hervorheben: Die belgische Zollstation sollte eine rustikale Anmutung haben, während die französische eher bürokratisch wirken sollte. Ist es Ihnen wichtig, immer mit demselben technischen Stab zu arbeiten? Ja, aber es gibt keinerlei Verpflichtungen. Wir haben zum Beispiel am Set entschieden, dass Pierre Aïm nicht selbst die Kamera führen sollte, damit er sich aufs Licht konzentrieren konnte, was schon für sich eine schwierige Aufgabe war, vor allem wegen der winterlichen Atmosphäre. Ich wollte, dass er Pausen einlegen kann, um ein wenig Abstand zu gewinnen und nicht permanent einen verengten Blick zu haben. Außerdem hat Pierre mir mit Rodolphe Lauga einen phantastischen Kameramann empfohlen – sein Beitrag war unglaublich wichtig, vor allem in den Actionszenen, die in den Film eingestreut sind. Actionszenen zu drehen, ist für Sie etwas Neues. Wie sind Sie da herangegangen? Dank Rodolphe und Nicolas Guy, meinem ersten Assistenten, habe ich den „Ultimate Arm“ entdeckt und benutzt. Das ist eine russische Erfindung, die von den Amerikanern perfektioniert wurde. Es handelt sich um einen computergesteuerten Kamerakran, der aufs Dach eines Fahrzeugs montiert wird. Er kann 360-Grad-Bewegungen um eine Achse machen und liefert dabei scharfes Bildmaterial, ganz egal, wie schnell und bei welchem Wetter man fährt oder auf welchem Gelände. Es war lustig: Ich hatte in diesem Auto immer ein bisschen Bammel, obwohl ich als Schauspieler eigentlich sehr gern meine eigenen Stunts mache. Benoît hatte richtig Panik und sagte dauernd zu mir: „Du bist ein Wahnsinniger!“ (lacht) Er hat nicht verstanden, warum ich nicht mehr Angst hatte, obwohl wir beide Hypochonder sind. Aber mir hat es Spaß gemacht, bei halsbrecherischem Tempo am Steuer eines R4 herumzualbern. Ich habe mich kaputtgelacht, wenn ich Benoît mit panischem Gesichtsausdruck neben mir sitzen sah. Aber solche Szenen sind keine Zauberei – es hat viel Zeit gekostet, sie hinzukriegen. Für die eine auf der Autobahn, in der wir nach und nach immer mehr Teile des Autos verlieren, haben wir eine Woche gebraucht. Dabei gab es ganz präzise Storyboards, inklusive der Stellen, an denen die Autos während der Verfolgungsjagd aufeinanderprallen sollten. Für die Musik haben Sie Philippe Rombi engagiert, der schon die Filmmusiken für „Willkommen bei den Sch’tis“ und „La Maison du bonheur“ geschrieben hat. Wie funktionierte diese erneute Zusammenarbeit? Ich wollte diesmal etwas anderes. Bei den „Sch’tis“ war meine Vorgabe, dass ich einfache akustische Instrumente wollte, die eine Art „Nino-Rota-Feeling“ herstellen, mit einem lyrischen Crescendo hier und da. In NICHTS ZU VERZOLLEN gab es drei grundlegende Elemente – die Zollbeamten, die Liebesgeschichte und die Schmuggler. Philippe Rombi hat die Musik mit einem 80-Mann-Orchester aufgenommen und ich war begeistert von dem Ergebnis. RUBEN Weißt du, wieso die Franzosen Belgierwitze so lieben? VANUXEM Neee … RUBEN Weil sie immer dreimal lachen. Ja, ja! Sie lachen, wenn man ihn erzählt, lachen, wenn man ihn erklärt. Und dann nochmal, wenn sie ihn verstehen! (Auszug aus dem Dialogbuch) DANY IST EIN ZAUBERER Interview mit Benoît Poelvoorde Wie kamen Sie zu NICHTS ZU VERZOLLEN? Isabelle de la Patellière, die damals meine und Danys Agentin war, hat mir als Erste von dem Projekt erzählt und gesagt, Dany würde diese Figur für mich schreiben. Davor hatten sich Danys und meine Wege erst einmal gekreuzt, bei einer Veranstaltung von Filmschaffenden, bei der er „Willkommen bei den Sch’tis“ präsentiert hatte. Und ich habe mir eine seiner Vorstellungen angeschaut. Erst nachdem ich ihn auf der Bühne gesehen hatte, haben wir uns richtig kennengelernt. Wir waren nach der Show zusammen was trinken, und da hat er mir bestätigt, dass er tatsächlich dabei war, eine Rolle für mich zu entwickeln. Wenig später hat er mir das Drehbuch geschickt. Und was war Ihre erste Reaktion, als sie es gelesen haben? Meine erste Reaktion? Warum bin ich nicht auf die Idee gekommen, eine Geschichte über Zollbeamte zu machen? Ich bin Belgier! Das Thema lag direkt vor meiner Nase, und ich konnte es nicht mal sehen. (lacht) Ich mochte das Drehbuch auf Anhieb, weil ich es echt lustig fand. Aber es war nicht so lustig wie der fertige Film, und auch nicht so lustig wie die Dreharbeiten – weil wir uns da von Anfang bis Ende schiefgelacht haben. Und wir spürten, wie sich dieser Ton auf den Film übertrug. Als ich das Drehbuch nach der Lektüre zuklae, war ich mir jedenfalls einer Sache sicher: Dass es mir viel Spaß machen würde, in diesem Film mitzuspielen! Ist Ihnen die Welt dieser Zollbeamten vertraut? Nein. Bei mir ist das anders als bei Bouli Lanners, dessen Vater Zollbeamter war. Ich habe nicht mal mehr besondere Erinnerungen daran, wie es war, die Grenze zu überqueren. Aber es hat mir großen Spaß gemacht, eine Uniform zu tragen. Noch mehr als mich in einen Zöllner zu verwandeln, gefiel es mir, diese Law-and-Order-Rolle zu spielen! Wenn du die Uniform anhast, sind 80 Prozent der Figur gleich da. Und wie würden Sie die Figur charakterisieren, die Sie spielen? Ruben Vandevoorde ist kein Kraftprotz. Er ist beängstigend, weil er ohne das leiseste Zögern auf alles und jeden das Feuer eröffnet. Und ich finde, in einer Komödie braucht es schon eine Menge Unverfrorenheit, dass Ruben bereits in der fünfzehnten Minute jemanden in den Rücken schießt. Ich hatte Angst, dass ich wegen dieser Szene die Sympathie des Publikums verlieren würde. Aber als ich den Film sah, wurde mir klar, dass sie vor allem zeigt, wie furchterregend dieser frankophobe, fremdenfeindliche Zöllner ist. Und darüber erklärt sich auch die Angst von Danys Figur, ihm gegenüber zuzugeben, dass er seine Schwester liebt! Fiel es Ihnen leicht, in die Haut dieser Figur zu schlüpfen? Ehrlich gesagt war das nicht sehr schwer. Es ist sogar die leichteste von allen Rollen. Wenn man einmal von einem Polizisten verhaftet worden ist, weiß man, wie man diese Art von Misstrauen spielen muss. (lacht) Die Figur ermöglicht es darüber hinaus, das Thema Fremdenfeindlichkeit aus einer komischen Perspektive zu betrachten. Ja, und noch dazu mit wirklich mutigen Einfällen. Ich meine, am Ende des Films bin ich immer noch ein Rassist. Was nicht besonders politisch korrekt für eine Komödie ist. Das war wirklich mutig von Dany – er liefert keine wohlfeile moralische Lektion ab. Was ist Dany Boon für ein Regisseur? Er weiß sehr genau, was er will, und deshalb lässt er einem viel Freiheit. Er trägt einen und führt einen gleichzeitig in die richtige Richtung. Mit ihm macht man nicht besonders viele Takes, aber an jedem einzelnen arbeitet er gründlich mit den Schauspielern. Beim ersten Take mache ich immer unwillkürlich eigene Vorschläge. Danach versteht er es, einige davon auszuwählen und sie in das zu integrieren, worauf er hinauswill. Wie alle guten Regisseure arbeitet er nach Gehör. Aber er ist auch und vor allem ein Genießer und er will seinen Spaß haben. Es bereitet ihm ein riesiges Vergnügen, andere zu beobachten. Das ist selten bei einem Regisseur. Da er „Willkommen bei den Sch’tis“ gemacht hat, hätte er eigentlich auf alle herabschauen können. Aber er tut genau das Gegenteil – er sieht uns bei der Arbeit zu und lacht. Und auf diese Weise gelingen ihm glänzende Sequenzen, die auf dem Papier nicht unbedingt schon so aussahen. Diese Szene, in der Bruno Lochet mit Drogen im Hintern verhaftet wird, zum Beispiel. Ohne Danys Auge und sein Gespür für Rhythmus hätte diese Szene vulgär oder pathetisch werden können. Aber bei ihm hebt sie ab! Bei einer Komödie ist es von zentraler Bedeutung, dass man einen Regisseur hat, dem man vertraut, weil er einem sagt, ob man zu weit geht oder nicht weit genug. Und Dany ist ein Bühnenkünstler. Er hat den Rhythmus seines gesamten Films und jede Zeile im Kopf; das ist wie bei einem Dirigenten und seinem Orchester. Alles, was man tun muss, ist also, sich tragen zu lassen und diese unglaublich gut geschriebenen Texte zu genießen, die er uns sprechen lässt. Bei Komödien habe ich sonst schon häufig genug den größten Mist erlebt ... Was gefiel Ihnen daran, mit Dany im Duo zu spielen? Dass er so gerne lacht. Man hat das Gefühl, dass er seinen Text und das Vergnügen, das er beim Schreiben empfunden hat, wieder neu entdeckt, wenn er einem beim Spielen zusieht. Aber man braucht den Dialog nicht zu verändern, um dorthin zu gelangen. Kann sein, dass ich hier und da ein Wort eingeschoben habe, aber das war immer eine Dreingabe zu dem, was da stand, ich habe nie etwas ausgetauscht, weil es mir falsch oder schlecht erschienen wäre. Und Dany spielt genauso wahrhaftig, wie er schreibt. Das ist wie mit Automatik Auto zu fahren. Wenn man nicht mit Automatik umgehen kann, hat man wirklich ein Problem! Auch mit Bouli Lanners bilden Sie auf der Leinwand ein Gespann. Er ist ein alter Bekannter von Ihnen. Das ist das achte Mal, dass wir zusammengearbeitet haben. Er glaubt, dass er immer meinen Prügelknaben spielt. Aber wenn man sich den Film anschaut, sieht man, dass die Sache sehr viel subtiler ist. Er ist wirklich fantastisch, weil er sich jedes Mal neu erfindet. Aber wir haben beschlossen, dass das jetzt das letzte Mal war. Oder beim nächsten Mal ist er der Schurke und ich der Gute! Und als Ihre Schwester können wir Julie Bernard entdecken ... Ist sie nicht wunderbar? Sie strahlt eine solche Ungezwungenheit aus! Dass sie in diesem Film mitspielt, zeugt ebenfalls von Danys großem Mut. Er ist hingegangen und hat diese junge Frau entdeckt, die vorher nie in einem Film mitgewirkt hatte. Dabei hätte er nach dem Erfolg von den „Scht’is“ jede haben können, die er wollte. Und sie ist ein Gewinn für den Film. Weil die Schauspielerin sofort hinter der Figur verschwindet; das macht die Bewohner dieses Grenzortes und auch den Ort selbst sehr viel glaubwürdiger. Welche Szene war am schwierigsten zu drehen? Die, in der ich diese Tirade vom Stapel lassen muss, die anfängt mit: „Du schläfst im Dienst, Vanuxem. Ich seh mich gezwungen, das Willems zu melden.“ und dann mit einer kurzen Geschichte Belgiens weitergeht. Und welches war die Szene, die Ihnen am meisten Spaß gemacht hat? Die, in der mein Chef mich rügt, weil ich keine Franzosen mag, und in der ich antworte: „Ich? Aber ich bin der frankophilste Belgier überhaupt!“ Für jemanden wie mich, der Louis de Funès bewundert, war es wirklich toll, mit dieser grenzenlosen Arglist in der Stimme und in den Augen zu spielen. Das ist nämlich eine Szene, die genauso gut in einem seiner Filme hätte vorkommen können. All diese Momente des Misstrauens und der Feigheit bei diesem Ruben waren wirklich maßgeschneidert für mich! Das ist das erste Mal seit langem, dass Sie sich einen Film angesehen haben, in dem Sie mitwirken. Warum? Ich hatte keine andere Wahl, weil ich es Dany versprochen hatte. Es war sechs Jahre her, dass ich einen meiner Filme angeschaut hatte, weil mich das einfach irritiert. Aber diesmal sagte Dany während eines gemeinsam verbrachten Abends: „Mach bitte für meinen Film eine Ausnahme.“ Und ich antwortete: „Gut, deinen Film sehe ich mir an!“ Als es dann so weit war, hatte ich allerdings wieder meine Zweifel. Ich hatte mir vorgestellt, mich vielleicht heimlich sofort wieder aus dem Kinosaal rauszuschleichen. Aber als ich einmal drinnen war, blieb ich auch; allerdings war ich doppelt gestresst. Zum einen weil ich so lange keinen Film von mir gesehen hatte, und zum anderen wegen des Films selbst. Aber Dany hat erreicht, was er wollte: diese Balance zwischen Humor und Zärtlichkeit. Seine besondere Stärke, sein großes Talent als Geschichtenerzähler ist, dass er nur eine Einstellung braucht; diese Eröffnungssequenz reicht aus, um die ganze Welt seines Films zu etablieren. Man hört Philippe Rombis schöne Musik und diese kleinen Glöckchen, die das Weihnachtsthema markieren; man sieht den Schnee auf den Fensterbänken schmelzen, die Farben, die Szenerie und hört Boulis erste Textzeile. Das ist, wie die ersten Seiten eines Comics von Uderzo und Hergé aufzuschlagen. Oder wie die ersten Sekunden eines Films von Jacques Demy zu sehen. Die Tonalität ist eingeführt. Vielleicht weigern sich manche, ihm in diese Welt zu folgen. Aber wenn man einmal drin ist, bleibt man auch dort. Dany ist ein Zauberer. In seinen Filmen wirkt alles irgendwie schön – von den Zeitungen bis zum Wechselgeld ... Er hat das neu erstehen lassen, was wir an Gérard Ourys Komödien so lieben – darin scheint die Sonne über Paris so, als hätte sie nie zuvor geschienen! ARROGANZ = BEWUNDERUNG Auszug aus dem Dialogbuch RUBEN Weißt du … es ist nicht so, dass ich Franzosen verabscheue. Es sind die Franzosen, die abscheulich sind. MATHIAS Ja, ja, das stimmt. Du hast Recht. RUBEN Du stimmst mir zu? MATHIAS Aber sicher, wir sind oft arrogant, meckern viel, verachten andere. RUBEN Stimmt genau. MATHIAS Ist wie mit den Belgierwitzen. Du hast Recht, das IST abscheulich. RUBEN Gut, dass du’s zugibst. MATHIAS Was denkst du, warum verarschen dich meine Kollegen? RUBEN Weil sie Franzacken-Ärsche sind. MATHIAS Ach was, weil sie neidisch sind! RUBEN Neidisch worauf? MATHIAS Auf dich natürlich. Du bist der beste Zöllner an der französisch- belgischen Grenze. RUBEN Ja, vermutlich. MATHIAS Du könntest die ganze Grenze allein bewachen. Hä, und weil sie’s nicht drauf haben, da machen sie sich über dich lustig. RUBEN Meinst du? MATHIAS Sie nehmen dir übel, dass du der Beste bist, und erweisen dir großen Respekt. RUBEN Belgierwitze sind Respekt? MATHIAS Reine Bewunderung ist das. RUBEN Sie müssten mir doch einfach nur sagen: „Ich bewundere Sie.“ Aus und erledigt. Was für ein Missverständnis … DIE GRENZE IM KOPF Käsköppe, Piefkes, Sauerkraut-, Spaghetti-, Döner-, Fritten-, Froschfresser: Welches Land hat sie nicht, die wenig liebevoll gemeinten Namen für die Mitmenschen im angrenzenden Nachbarland? Sie alle stammen noch aus der Zeit, in der es europäische Binnengrenzkontrollen gab. Aber die Abschaffung derselben hat wohl kaum dazu geführt, dass sich jetzt alle Europäer nur noch lieb haben und die Vorzüge des jeweiligen Nachbarlandes preisen. Vorurteile sind so alt wie die Menschheit selbst, ebenso wie das Bedürfnis, Bestätigung und ein Gefühl der persönlichen Aufwertung daraus zu ziehen, dass man den Nachbarn kräftig durch den Kakao zieht – wenn er gerade nicht hinhört. Besonders häufig dürften wenig charmante Sprüche über europäische Nachbarn auf deutschen Autobahnen fallen. Schließlich wird Deutschland aufgrund seiner geografischen Lage besonders häufig von ausländischen Autofahrern durchquert, und wohl nirgends sind Ausländer so leicht zu identifizieren wie - anhand ihrer Nummernschilder - im Straßenverkehr. Gleichzeitig besitzen diese ausländischen Nachbarn die „Dreistigkeit“, „unsere“ Straßen zu „verstopfen“. Während der brave deutsche Steuerzahler sich bei angespannter Verkehrs- und Nervenlage schon sicher ist, den Schuldigen für den letzten und auch den nächsten Stau gefunden zu haben, denkt er sich hinter dem Lenkrad kleine Gemeinheiten aus – zum Beispiel Holländerwitze wie diesen: „Was passiert mit Holländern, die zum zweiten Mal durch die Führerscheinprüfung gefallen sind? Sie bekommen ein gelbes Nummernschild!“ Auch wer sich für liberal, tolerant und weltoffen hält, dem kann es durchaus passieren, dass er seinem Ärger durch kleine Schmähreden oder Spitzen gegen andere Luft macht. Diese sind je nach Temperament und Frustlevel mal ernster und mal weniger ernst gemeint und führen nur in den seltensten Fällen auch zu Tätlichkeiten. Aber seien wir ehrlich: Wir alle kennen das. Aus dem Wissen um diese menschliche Schwäche schlägt Dany Boon in NICHTS ZU VERZOLLEN auf seine unnachahmliche Art komisches Kapital. Sein Ruben Vandevoorde ist ein furchterregender Typ, ein Scheusal, ein brutaler und skrupelloser Verfolger all dessen, was ihm persönlich verdächtig erscheint. Und doch ist er zugleich eine durch und durch lächerliche Gestalt, die sich mit jedem fremdenfeindlichen Spruch bis auf die Knochen blamiert und sich in ihrem Geifern gegen alles Französische ständig Blößen gibt – denn in der Übertreibung, in die Poelvoorde und Boon diese Figur treiben, wird umso deutlicher, dass dieses cholerische Rumpelstilzchen in tausend Ängsten schwebt. Je cholerischer Ruben seine Wut offenbart, desto deutlicher entblößt er seine abgrundtiefe Unsicherheit, seine nackte Angst davor, dass er im Grunde tatsächlich das unbedeutende kleine Licht ist, das zu sein er im Kopf nicht aushält. Der Gemütsmensch Mathias Ducatel, ein Alter Ego seines Erfinders, hat eine deutlich entspanntere Sicht auf die Dinge; er nimmt sich selbst – und andere – nicht so ernst. Und weil das so ist, hat er etwas, was Ruben hundertprozentig abgeht: Humor und die Fähigkeit zur Selbstironie. Mathias hat erkannt, dass hinter Rubens wütendem Gebaren vor allem eine verborgene Unsicherheit steckt, und nutzt diese Erkenntnis zu einer glänzenden Volte: Indem er Ruben erklärt, dass das naserümpfende arrogante Gehabe der Franzosen doch im Grunde nur Ausdruck einer geschickt kaschierten Bewunderung für die Belgier allgemein und ihn im Besonderen sei, nimmt er Ruben im Handstreich die Angst davor, kritischen Blicken nicht standzuhalten, und gibt ihm ein solches Übermaß an Bestätigung, dass er eigentlich fast daran ersticken müsste. Ruben saugt die (falsche) Bestätigung auf wie ein Schwamm – und macht sich einmal mehr lächerlich, indem er den zuvor angeblich größten Feind spontan zu seinem Freund erklärt. Auch wenn es hier vordergründig um einen für die Welt völlig belanglosen Konflikt in einem unbedeutenden französisch-belgischen Grenzort geht, gelingt es Dany Boon in NICHTS ZU VERZOLLEN – wie auch bereits im Vorgängerfilm „Willkommen bei den Sch’tis“ –, ein universelles Thema anzuschneiden. Wir alle erkennen uns wieder in den Figuren dieses Films, weil wir die gleiche Schwäche teilen, egal ob wir Deutsche, Holländer, Franzosen, Österreicher, Italiener, Belgier oder welcher Nationalität auch immer sind. Wir erkennen uns und freuen uns darüber, herzhaft über uns lachen zu dürfen. Und vielleicht erleichtert es uns auch ein wenig, dass es anderen Nationen genauso geht wie uns, sodass wir uns bei aller Fremdheit und allen Vorurteilen doch auch wieder ein kleines bisschen mehr mit ihnen verbunden fühlen. Und noch etwas: Die beginnenden 1990er Jahre sind zwar nicht das Jahr 50 v. Chr. und Courquain/Koorkin ist auch kein „von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf“, aber ein wenig erinnern dieser kleine Weltausschnitt aus NICHTS ZU VERZOLLEN und insbesondere die kleine Schar von Zollbeamten, die sich gegen das Unvermeidliche, nämlich die Öffnung der Grenzen, stemmt, doch an die beliebten Gallier, die nicht aufhören „dem Eindring Widerstand“ zu leisten. Und gerade unser Wissen darüber, dass ihr Protest ebenso unsinnig wie vergeblich ist, lässt sie uns auch rührend erscheinen, egal wie verblendet, unbeholfen und dumm sie sich anstellen. Dany Boon führt uns zurück in eine Zeit, die noch nicht lange vergangen ist und doch bereits ungeheuer weit weg erscheint. Wir wünschen sie uns zwar nicht unbedingt zurück, aber es stimmt uns doch ein wenig melancholisch, wenn wir beim Anschauen von NICHTS ZU VERZOLLEN an all jene Ferien erinnert werden, in denen wir neben Zahnbürste, Schwimmflossen, Pass und fremder Währung immer auch eine Extrastunde Zeit für den Stau an der Grenze im Gepäck hatten. DANY BOON ÜBER TOLERANZ Mein Vater war Kabyle, meine Mutter stammt aus Nordfrankreich, und ein Teil der Familie meiner Mutter hat meinen Vater nicht akzeptiert. Dabei gehörte die Kabylei (in Nordost-Algerien) damals noch zu Frankreich! Meine Mutter war 17 Jahre alt, als sie schwanger wurde ... Kurz und gut: Die Liebesgeschichte, die meine Eltern gelebt haben, war ziemlich kompliziert. Und davon erzähle ich. Im Übrigen habe ich mich in dem Film Ducatel genannt, das ist der Name meiner Mutter. Und in den „Scht’is“ hieß ich Bailleul, das ist der Name meiner Urgroßeltern. Weil mein Großvater meine Mutter nicht mehr sehen wollte. Ich habe ihn daher nur ein einziges Mal getroffen, das war alles – und er hat mir die Tür vor der Nase zugeschlagen! Das war ein sehr kurzer Kontakt! Und zugleich war er das Opfer seines Schmerzes, seiner Dummheit, seiner Fehlurteile und seiner Vorurteile, seiner Blödheit. Das ist der Grund, warum ich nichts durchgehen lasse; wenn ich rassistische Bemerkungen höre, dann gehe ich auf die Leute los. Aber solche Geschichten gibt es in allen Familien. Ich erzähle diese Geschichte nicht umsonst zu diesem Zeitpunkt meiner Karriere und meines Lebens. Weil ich selbst auch diesen Schritt gemacht habe, gegenüber der Familie meiner Frau: Ich bin katholisch aufgewachsen, meine Frau jüdisch, und ich bin zum Judentum übergetreten, weil sie in der Synagoge heiraten wollte. Das war ihr wichtig; und ich habe es aus Liebe getan. Ich erziehe meine Kinder in einer Art Pluralismus. Es ist mir wichtig, ihnen zu sagen: „Ihr seid eine Mischung aus vielen verschiedenen Dingen“, das stellt einen Reichtum dar und es lehrt sie Toleranz. Aus: Face aux lecteurs: Dany Boon. Studio Ciné Live DANY BOON (Regie & Drehbuch, Mathias Ducatel) Dany Boon erblickte 1966 als Sohn eines aus Algerien stammenden Fernfahrers und Boxers und einer französischen Hausfrau das Licht der Welt, in Armentières in der Region Nord-Pas-de-Calais. Sein bürgerlicher Name ist Daniel Hamidou. Seiner frühen Begeisterung fürs Malen und Zeichnen folgend, studierte er zunächst an einer Kunsthochschule in Belgien. Mit 17 Jahren schrieb er sein erstes Stück und entdeckte sein darstellerisches Talent. Als er 1989 nach Paris ging, führte er dort seine Sketche auf der Straße auf, verdiente sein Geld jedoch vor allem als Grafiker bei einer Trickfilmfirma. Parallel besuchte er die renommierte Schauspielschule Cours Simon. Schon früh unterhielt er das Publikum mit Anspielungen auf seine Herkunft und durch die Verwendung seines heimatlichen Dialekts, des Sch’ti; die Figur des sympathischen Proleten aus dem Norden hat er über die Jahre perfektioniert und zu seinem Markenzeichen gemacht. Er spielte auf zahlreichen Festivals, und mit zunehmendem Erfolg wuchs auch sein Programm. 1992 trat er als Comedian erstmals im Fernsehen auf. Bald füllte er mit seinen One-Man-Shows ganze Theatersäle. Erste Filmangebote gingen ein. Zudem schrieb Dany Boon das Theaterstück „La vie de chantier“. 2003 heiratete er Yaël Harris und konvertierte zum Judentum. Mit 600.000 verkauften Exemplaren der DVD seines komplett im Dialekt gesprochenen Showprogramms „Dany Boon à s’baraque et en ch’ti“, das allerdings französisch untertitelt wurde, brach er im selben Jahr erstmals alle Rekorde. 2005 avancierte er durch seine Nebenrolle des Ponchel in Christian Carions Film „Joyeux Noël“ endgültig zum Star in Frankreich. Er spielt darin den Gehilfen eines Leutnants im Ersten Weltkrieg, der Sch’ti spricht. Carions Film wurde für den Oscar? als Bester ausländischer Film nominiert und zog 2006 mit gleich sechs Nominierungen in die Endausscheidung um die Césars ein. Dany Boon war als Bester Nebendarsteller nominiert, wurde jedoch von Kad Merad geschlagen, der den Preis für seine Rolle in „Keine Sorge, mir geht’s gut“ („Je vais bien, ne t’en fais pas“) bekam. 2006 wirkte Dany Boon in Francis Vebers Komödie „In flagranti – Wohin mit der Geliebten?“ („La doublure“) mit und wurde für seine Rolle des Richard erneut für den César als Bester Nebendarsteller nominiert. In Patrice Lecontes „Mein bester Freund“ („Mon meilleur ami“) war er 2006 an der Seite von Daniel Auteuil zu sehen. Im selben Jahr adaptierte Dany Boon sein Stück „La vie de chantier“ fürs Kino; die daraus entstandene Komödie „La maison du bonheur“ war zugleich seine erste Filmregie. Durch den phänomenalen Erfolg seines zweiten Films, “Willkommen bei den Sch’tis“, stieg Dany Boon endgültig in die Riege der gefragtesten und bestbezahlten französischen Filmemacher auf. 2009 stand er an der Seite von Karin Viard und Emmanuelle Seigner für Danièle Thompsons „Affären à la Carte“ („Le code a changé“) vor der Kamera, danach wirkte er in Jean-Pierre Jeunets neuem Film „Micmacs – Uns gehört Paris!“ („Micmacs à tire-larigot“) mit. Neben der Arbeit an seinem neuen Film hatte er einen kleinen Gastauftritt in Luca Minieros „Willkommen im Süden“ („Benvenuti al Sud“), dem italienischen Remake von „Willkommen bei den Sch’tis“. Das amerikanische Remake, dessen Rechte Will Smith sich frühzeitig gesichert hat, ist derzeit noch in der Entwicklung. Filmografie (Auswahl) ALS DARSTELLER: 1997 Amour, travail, santé Regie: Antoine Lepoivre Paroles d’hommes Regie: Philippe Le Dem Le déménagement Regie: Olivier Doran 1998 Liebe auf den sexten Blick (Bimboland) Regie: Ariel Zeitoun 2004 Pédale dure Regie: Gabriel Aghion 2005 Joyeux Noël Regie: Christian Carion 2006 In flagranti – Wohin mit der Geliebten? (La doublure) Regie: Francis Veber La maison du bonheur Regie: Dany Boon Mein bester Freund (Mon meilleur ami) Regie: Patrice Leconte 2008 Willkommen bei den Sch’tis (Bienvenue chez les Ch’tis) Regie: Dany Boon Auf der anderen Seite des Bettes (De l'autre côté du lit) Regie: Pascale Pouzadoux 2009 Affären à la Carte (Le code a changé) Regie: Danièle Thompson Micmacs – Uns gehört Paris (Micmacs à tire-larigot) Regie: Jean-Pierre Jeunet 2010 Willkommen im Süden (Benvenuti al Sud) Regie: Luca Miniero NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) Regie: Dany Boon 2012 Asterix bei den Briten (Astérix et Obélix: God Save Britannia) Regie: Laurent Tirard ALS REGISSEUR: 2006 La maison du bonheur 2008 Willkommen bei den Sch’tis (Bienvenue chez les Ch’tis) 2010 NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) DIE MITWIRKENDEN BENOÎT POELVOORDE (Ruben Vandevoorde) Benoît Poelvoorde wurde 1964 im belgischen Namur geboren. Bevor er zum Film kam, studierte er Kunst und arbeitete zunächst als IIlustrator und Comiczeichner. In der Rolle des Killers Ben in seinem ersten Spielfilm „Mann beißt Hund“ („C'est arrivé près de chez vous“), den er zusammen mit seinen Studienfreunden Rémy Belvaux und André Bonzel realisierte, machte Poelvoorde 1992 erstmals eine breitere Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. Heute ist er einer der erfolgreichsten belgischen Schauspieler der Gegenwart. Neben seiner darstellerischen Arbeit schreibt er auch Drehbücher. Auf seinen Durchbruch mit „Mann beißt Hund“ folgte zunächst ein Ausflug zum Theater und zum Fernsehen. In der Serie „Les carnets de Monsieur Manatane“ zeichnete er nicht nur für das Drehbuch verantwortlich, sondern spielte auch die Titelrolle. 1997 gab er den Touristenführer Éric in der Komödie „Singles unterwegs“ („Les randonneur“) von Philippe Harel, die zu einem großen Erfolg an der Kinokasse wurde. Schnell erspielte sich der Komiker einen Ruf als herausragender Darsteller von großen Zynikern, Scheusalen und Bösewichten, so beispielsweise in „Rekordjäger“ („Les convoyeurs attendent“) von Benoît Mariage (1999) und „Les portes de la gloire“ von Christian Merret-Palmair (2001). Im selben Jahr drehte er, erneut mit Philippe Harel, die Komödie „Le vélo de Ghislain Lambert“, zu der er auch selbst das Buch lieferte. An der Seite von Gérard Lanvin gab er in dem Gaunerfilm „Ball & Chain – Zwei Nieten und sechs Richtige“ („Le boulet“) einen trotteligen Gefängniswärter; der Film verschaffte ihm eine immense Popularität. 2002 wurde Benoît Poelvoorde mit dem wichtigen Prix Jean Gabin ausgezeichnet, der jedes Jahr an einen Nachwuchsdarsteller des französischen Kinos geht. 2004 glänzte er in „Podium“ von Yann Moix als größenwahnsinniger Doppelgänger eines populären Sängers; für diese Rolle wurde er erstmals als Bester Darsteller für einen César nominiert. In „Die wunderbare Welt des Gustave Klopp“ („Narco“) von Tristan Aurouet und Gilles Lellouche war er in der Rolle des Lenny Bar zu sehen. Im gleichen Jahr holte Quentin Tarantino ihn in die Jury des 57. Filmfestivals von Cannes. 2005 versuchte Benoît Poelvoorde sich mit Erfolg im dramatischen Fach. In Anne Fontaines belgisch-französischem Thriller „Entres ses mains“ übernahm er die Hauptrolle des unheimlichen Veterinärs Laurent Kessler. Auch für diesen Part erhielt er eine Nominierung als Bester Darsteller bei den Césars. 2006 spielte er eine der Hauptrollen in Nicole Garcias Drama „Selon Charlie“. 2008 gab Benoît Poelvoorde den Brutus in „Asterix bei den Olympischen Spielen“ („Astérix aux jeux olympiques“) und erneut den Touristenführer Éric in Philippe Harels Fortsetzung der Erfolgskomödie „Singles unterwegs“ mit dem Titel „Les randonneur à Saint-Tropez“. An der Seite von Yolande Moreau und Bouli Lanners war er, ebenfalls 2008, in der schwarzen Komödie „Louise Hires a Contract Killer“ („Louise-Michel“) zu sehen. Auch in Patrice Lecontes Komödie „La guerre des miss“ übernahm der umtriebige Darsteller 2008 eine Hauptrolle. 2009 setzte er seine Zusammenarbeit mit Anne Fontaine fort: In ihrem vielbeachteten Biopic „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“ („Coco avant Chanel“) war Benoît Poelvoorde in der Rolle des Étienne Balsan zu sehen, für die er 2010 eine César-Nominierung als Bester Nebendarsteller erhielt. 2010 wirkte Poelvoorde gleich in mehreren Produktionen mit. In Safy Nebbous „L’autre Dumas“ spielte er an der Seite von Gérard Depardieu, ebenso wie in der Komödie „Mammuth“ von Gustave de Kervern und Benoît Delépine. In Olias Barcos schwarzer Komödie „Kill Me Please“ gab Poelvoorde den selbstmordgefährdeten Schriftsteller M. Demanet und in Jean-Pierre Améris‘ „Les émotifs anonymes“ einen hypersensiblen Chocolatier, bevor er für Dany Boons neue Komödie NICHTS ZU VERZOLLEN in die Uniform eines belgischen Zollbeamten schlüpfte. Als Darsteller des Patrick in „Mon pire cauchemar“ übernahm er 2011 zum dritten Mal eine Rolle in einem Film von Anne Fontaine; hier ist er an der Seite von Isabelle Huppert zu sehen. Filmografie (Auswahl) ALS DARSTELLER: 1992 Mann beißt Hund (C’est arrivé près de chez vous) Regie: Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde 1996 Liebe, Rache usw. (Pour rire!) Regie: Lucas Belvaux 1997 Singles unterwegs (Les randonneurs) Regie: Philippe Harel 1999 Rekordjäger (Les convoyeurs attendent) Regie: Benoît Mariage 2001 Les portes de la gloire Regie: Christian Merret-Palmair Le vélo de Ghislain Lambert Regie: Philippe Harel 2002 Ball & Chain – Zwei Nieten und sechs Richtige (Le boulet) Regie: Alain Bérberian, Frédéric Forestier 2004 Podium Regie: Yann Moix Die wunderbare Welt des Gustave Klopp (Narco) Regie: Tristan Aurouet, Gilles Lellouche 2005 Entre ses mains Regie: Anne Fontaine 2006 Selon Charlie Regie: Nicole Garcia 2008 Asterix bei den Olympischen Spielen (Astérix aux jeux olympiques) Regie: Frédéric Forrestier, Thomas Langmann Les randonneur à Saint-Tropez Regie: Philippe Harel Louise Hires a Contract Killer (Louise-Michel) Regie: Gustave de Kervern, Benoît Delépine La guerre des miss Regie: Patrice Lecontes 2009 Coco Chancel – Der Beginn einer Leidenschaft (Coco avant Chanel) Regie: Anne Fontaine 2010 L’autre Dumas Regie: Safy Nebbou Mammuth Regie: Gustave de Kervern, Benoît Delépine Kill Me Please Regie: Olias Barco Les émotifs anonymes Regie: Jean-Pierre Améris NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) Regie: Dany Boon 2011 Mon pire cauchemar Regie: Anne Fontaine ALS REGISSEUR: 1987 Pas de C4 pour Daniel Daniel 1992 Mann beißt Hund (C'est arrivé près de chez vous) JULIE BERNARD (Louise Vandevoorde) Julie Bernard kam 1980 in einem kleinen belgischen Dorf zur Welt. Nach dem Abitur nahm sie drei Jahre lang Schauspielunterricht in Brüssel. Mit 22 Jahren ging sie nach Paris, um ein neues Leben zu beginnen. Schnell musste sie jedoch feststellen, dass die französische Filmwelt ein härteres Pflaster ist als die belgische, die sie als „familiärer“ und „einfacher“ beschreibt. Zwei Wochen bevor sie – mit 30 Jahren – die Rolle der Louise Vandevoorde in NICHTS ZU VERZOLLEN bekam, ihre erste Filmrolle überhaupt, hatte sie eigentlich beschlossen, ihre Karriere als Schauspielerin an den Nagel zu hängen und sich anderen Dingen zuzuwenden. Daraus wird jetzt jedoch nichts werden: Seit dem Filmstart erfährt sie als große Neuentdeckung von Dany Boon sehr viel Aufmerksamkeit in Frankreich. FRANÇOIS DAMIENS (Jacques Janus) François Damiens ist ein belgischer Humorist und Schauspieler. Er wurde 1973 in Uccle bei Brüssel geboren. Obwohl er bereits früh sein Talent als Komiker und Entertainer entdeckte, studierte er zunächst Betriebswirtschaft. Danach begann er, für das belgische Fernsehen kurze Filme mit versteckter Kamera zu drehen, in denen er bekannte Persönlichkeiten aufs Glatteis führte. Er selbst trat darin stets als der unsympathische, ewig herumnörgelnde François l'Embrouille auf. Sowohl das Format als auch seine Kunstfigur wurden ein durchschlagender Erfolg. Da er nach einiger Zeit nicht mehr in Belgien drehen konnte, ohne erkannt zu werden, verlegte er sein Wirkungsfeld 2004 nach Frankreich und in die Schweiz. Schnell gewann Damiens auch in Frankreich enorme Popularität. 2006 übernahm er erste Filmrollen, zunächst in Michel Hazanavicius‘ Krimikomödie „OSS 117: Le Caire, nid d’espions“, dann in Olivier Van Hoofstadts Komödie „Dikkenek“, in der er als durchgeknallter Leiter eines Schlachthofes für große Belustigung sorgte. Damiens gilt heute in Frankreich als Kultstar und musste seine TV-Sendung erneut einstellen, weil er nicht mehr unbemerkt mit der versteckten Kamera drehen konnte. Mit seiner Rolle als Serge in Gérard Krawczyks „T4xi“ („Taxi 4“) setzte er 2007 seine Arbeit als Schauspieler fort. Seither ist er regelmäßig sowohl in französischen als auch in belgischen Filmen zu sehen. 2007 stand er in Benoît Mariages Komödie „Cow-Boy“ erstmals gemeinsam mit Benoît Poelvoorde vor der Kamera. In Jacques Doillons „Le premier venu“ spielte er 2008 einen Immobilienmakler, in François Desagnats und Thomas Sorriaux‘ „15 ans et demi“ war er an der Seite von Daniel Auteuil zu sehen. Auch das beliebte Komiker-Duo Ramzy Bedia und Éric Judor, das er in einer Episode seiner TV-Sendung „vorgeführt“ hatte, holte ihn für ihren Film „Seuls Two“ vor die Kamera. 2009 spielte François Damiens die Hauptrolle des Bürgermeisters und Familienvaters Simon in Axelle Roperts „La famille Wolberg“. In Laurent Tirards „Der kleine Nick“ („Le petit Nicolas“) gab er den Blédur. 2010 war er neben Kad Merad in Éric Lavaines Komödie „Protéger & servir“ zu sehen und an der Seite von Vanessa Paradis und Romain Duris in Pascal Chaumeils „Der Auftragslover“ („L’amacoeur“). Nach dem erfolglosen Restaurantbesitzer Jacques Janus in NICHTS ZU VERZOLLEN spielte er u. a. eine Hauptrolle in Alexandre Coffres Actionkomödie „Une pure affaire“. 2012 wird er voraussichtlich mit Audrey Tautou an seiner Seite eine tragende Rolle in David und Stéphane Foenkinos Verfilmung von David Foenkinos Bestseller „La délicatesse“ übernehmen. Filmografie (Auswahl) 2006 OSS 117: Le Caire, nid d’espions Regie: Michel Hazanavicius Dikkenek Regie: Olivier Van Hoofstadt 2007 T4xi (Taxi 4) Regie: Gérard Krawczyk Cow-Boy Regie: Benoît Mariage 2008 Le premier venu Regie: Jacques Doillon Les haut murs Regie: Christan Faure 15 ans et demi Regie: François Desagnat, Thomas Sorriaux JCVD Regie: Mabrouk El Mechri Seuls Two Regie: Ramzy Bedia, Éric Judor 2009 Incognito Regie: Éric Lavaine La famille Wolberg Regie: Axelle Ropert Der kleine Nick (Le petit Nicolas) Regie: Laurent Tirard 2010 Protéger & servir Regie: Éric Lavaine Der Auftragslover (L’arnacoeur) Regie: Pascal Chaumeil NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) Regie: Dany Boon 2011 Une pure affaire Regie: Alexandre Coffre 2012 La délicatesse Regie: David und Stéphane Foenkinos KARIN VIARD (Irène Janus) Karin Viard wurde 1966 im nordfranzösischen Rouen geboren und ging als 17-Jährige mit dem Ziel, Schauspielerin zu werden, nach Paris. Nach dem Besuch von Schauspielkursen wirkte sie zunächst in Kurzfilmen und französischen TV-Serien mit. 1990 spielte sie eine Nebenrolle in Etienne Chatiliez‘ Komödie „Tante Daniele“ („Tatie Danielle“), bevor sie im Folgejahr durch ihre Rolle der Mademoiselle Plusse in Marc Caros und Jean-Pierre Jeunets preisgekrönter schwarzer Komödie „Delicatessen“ stärker in den Fokus rückte. Nach einigen Hauptrollen in französischen Fernsehfilmen und kleineren Kinorollen fasste Karin Viard mit Xavier Durringers Tragikomödie „La nage indienne“ 1993 endgültig Fuß im französischen Kino. Für ihre Rolle der Stripteasetänzerin Clara in Durringers Erstling erhielt sie eine César-Nominierung als Beste Nachwuchsschauspielerin. Im folgenden Jahr spielte sie in Christian Vincents „Trennung“ („La séparation“) an der Seite von Isabelle Huppert und Daniel Auteuil, 1995 wirkte sie in Mathieu Kassovitz‘ Drama „Hass“ („La haine“) mit. In Christine Pascals Komödie „Seitensprung für Anfänger“ („Adultère, mode d’emploi“) übernahm sie neben Richard Berry und Vincent Cassel eine Hauptrolle. Zwei Jahre darauf folgte mit ihrer Rolle in Philippe Harels Komödie „Singles unterwegs“ („Les randonneurs“) ein weiterer wichtiger Meilenstein ihrer Karriere. Darin spielte sie Cora, eine frustrierte alleinstehende Pariserin, die hofft, auf einer Gruppenreise durch Korsika endlich einen Mann kennenzulernen. Für ihre schauspielerische Leistung in diesem Film wurde Karin Viard wieder in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für einen César nominiert. Seit Ende der 1990er Jahre folgte eine tragende Rolle nach der anderen. So spielte sie 1999 die Camille in Catherine Corsinis „Die neue Eva“ („La nouvelle Ève“), die Lola in Michel Hazanavicius‘ Krimikomödie „Mes amis“. Für ihre Emma in Sólveig Anspachs Drama „Haut les cœurs!“ wurde sie mit dem César als Beste Hauptdarstellerin geehrt. 2002 sah man Karin Viard neben Charlotte Rampling und Jacques Dutronc in Michel Blancs Komödie „Embrassez qui vous voudrez“; für diese Rolle konnte sie erneut einen César nach Hause tragen, als Beste Nebendarstellerin. Im Jahr 2003 gehörte Karin Viard zusammen mit Patrice Chéreau, Jean Rochefort, Meg Ryan und Steven Soderbergh der Jury der Filmfestspiele von Cannes an. 2004 spielte sie neben Agnès Jaoui in François Favrats Drama „Le rôle de sa vie“; ihre Verkörperung der unscheinbaren Claire Rocher, der Assistentin einer erfolgreichen Filmschauspielerin, brachte ihr erneut eine César-Nominierung ein. 2005 besetzte Costa-Gavras sie in seinem Thriller „Die Axt“ („Le couperet“) neben José Garcia. Im gleichen Jahr gab sie auch die Céline in Danis Tanovics Verfilmung von Kryzysztof Kieslowskis Drama „Wie in der Hölle“ („L’enfer“). 2008 fiel sie als geschwätzige Bäckerin in Cédric Klapischs „So ist Paris“ („Paris“) auf; auch für diese Rolle wurde Karin Viard als Beste Nebendarstellerin für einen César nominiert. Im selben Jahr spielte sie in Philippe Harels „Les randonneurs à Saint- Tropez“, der Fortsetzung von „Singles unterwegs“, erneut die Rolle der Cora. Bei der Arbeit an Danièle Thompsons Komödie „Affären à la carte“ („Le code a changé“) stand sie 2009 erstmals zusammen mit Dany Boon vor der Kamera. 2010 besetzte François Ozon sie als Nadège in seiner neuen Komödie „Das Schmuckstück“ („Potiche“), wo sie an der Seite von Catherine Deneuve und Gérard Depardieu zu sehen ist. Für ihre Darstellung der Nadège war Karin Viard erneut für einen César in der Kategorie Beste Nebendarstellerin nominiert. Filmografie (Auswahl) 1990 Tante Daniele (Tatie Danielle) Regie: Étienne Chatiliez 1991 Delicatessen Regie: Marc Caro, Jean-Pierre Jeunet 1992 Kleine Fische, große Fische (Riens du tout) Regie: Cédric Klapisch 1993 Ce que femme veut Regie: Gérard Jumel La nage indienne Regie: Xavier Durringer 1994 Emmène-moi Regie: Michel Spinosa Trennung (La séparation) Regie: Christian Vincent Der Lieblingssohn (Le fils préféré) Regie: Nicole Garcia 1995 Hass (La haine) Regie: Mathieu Kassovitz Seitensprung für Anfänger (Adultère, mode d'emploi) Regie: Christine Pascal 1996 Tagebuch des Verführers (Le journal du séducteur) Regie: Danièle Dubroux 1997 Singles unterwegs (Les randonneurs) Regie: Philippe Harel Ich versteh' nicht, was man an mir findet (Je ne vois pas ce qu'on me trouve) Regie: Christian Vincent 1999 Die neue Eva (La nouvelle Ève) Regie: Catherine Corsini Mes amis Regie: Michel Hazanavicius Das Liebesdrama von Venedig (Les enfants du siècle) Regie: Diane Kurys Haut les cœurs! Regie: Sólveig Anspach César als Beste Hauptdarstellerin 2000 Die Sache mit dem Sex & der Liebe (La parenthèse enchantée) Regie: Michel Spinosa 2001 Kinder der Furcht (Un jeu d'enfants) Regie: Laurent Tuel Auszeit (L’emploi du temps) Regie: Laurent Cantet Reines d'un jour Regie: Marion Vernoux 2002 Embrassez qui vous voudrez Regie: Michel Blanc César als Beste Nebendarstellerin 2003 France Boutique Regie: Tonie Marshall 2004 Le rôle de sa vie Regie: François Favrat 2005 Wie in der Hölle (L'enfer) Regie: Danis Tanovic Die Axt (Le couperet) Regie: Costa-Gavras 2006 Les ambitieux Regie: Catherine Corsini 2007 La tête de maman Regie: Carine Tardieu La vérité ou presque Regie: Sam Karmann La face cachée Regie: Bernard Campan 2008 So ist Paris (Paris) Regie: Cédric Klapisch Les randonneurs à Saint-Tropez Regie: Philippe Harel Baby Blues Regie: Diane Bertrand 2009 Affären à la carte (Le code a changé) Regie: Danièle Thompson 2010 Das Schmuckstück (Potiche) Regie: François Ozon NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) Regie: Dany Boon 2011 Ma part du gateau Regie: Cédric Klapisch Polisse Regie: Maïwenn Le Besco BOULI LANNERS (Bruno Vanuxem) Bouli Lanners, der eigentlich Philippe Lanners heißt, wurde 1965 im belgischen Moresnet-Chapelle geboren. Sein Vater war Zollbeamter. Bouli Lanners besuchte die Kunsthochschule von Liège und arbeitete zunächst als Dekorationsmaler, bevor er zum Fernsehen wechselte. Dort wirkte er anfangs vor allem als Aufnahmeleiter und Assistent; bald tauchte er jedoch auch in ersten Sketchen vor der Kamera auf. Mit kleineren Rollen setzte er sich allmählich als Darsteller durch. Sein Kinodebüt gab er 1990 in Jaco Van Dormaels „Toto, der Held“ („Toto le héros“). Seither wirkte er in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen sowohl in Belgien als auch in Frankreich mit. Ende der 1990er Jahre begann Bouli Lanners damit, Projekte nach eigenen Drehbüchern zu realisieren, und machte sich schnell einen Namen als origineller Filmemacher. Bereits sein zweiter Kurzfilm, „Muno“ (2001), gewann 15 internationale Preise. Mit „Ultranova“ drehte er 2005 seinen ersten langen Spielfilm. Seine drei Jahre später entstandene Komödie „Eldorado“, in der Bouli Lanners selbst die Hauptrolle übernahm, wurde für die Quinzaine des réalisateurs in Cannes ausgewählt und mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Bouli Lanners wohnt auf einem Boot, das auf dem Canal de l’Ourthe bei Liège liegt. Filmografie (Auswahl) ALS DARSTELLER: 1991 Toto, der Held (Toto le héros) Regie: Jaco Van Dormael 1995 Die Witwe des Architekten (La veuve de l'architecte) Regie: Philippe Monnier 1997 Frank – Was Sie schon immer über Heiratsschwindel wissen wollten (Arlette) Regie: Claude Zidi 1999 Rekordjäger (Les convoyeurs attendent) Regie: Benoît Mariage A Dog of Flanders Regie: Kevin Brodie 2000 Der Voyeur (Faites comme si je n'étais pas là) Regie: Olivier Jahan 2001 Pauline & Paulette Regie: Lieven Debrauwer 2002 Petites misères Regie: Philippe Boon, Laurent Brandenbourger 2003 Des plumes dans la tête Regie: Thomas de Thier En territoire indien Regie: Lionel Epp L'autre Regie: Benoît Mariage 2004 25 Grad im Winter (25 degrés en hiver) Regie: Stéphane Vuillet Madame Edouard & Inspector Leon (Madame Edouard) Regie: Nadine Monfils Atomik Circus - Le retour de James Bataille Regie: Didier und Thierry Poiraud Mathilde – Eine große Liebe (Un long dimanche de fiançailles) Regie: Jean-Pierre Jeunet Aaltra Regie: Gustave de Kervern, Benoît Delépine Wenn die Flut kommt (Quand la mer monte ...) Regie: Yolande Moreau, Gilles Porte 2005 Bunker paradise Regie: Stefan Liberski 2006 Enfermés dehors Regie: Albert Dupontel Avida Regie: Gustave de Kervern, Benoît Delépine 2007 Cow-Boy Regie: Benoît Mariage Asterix bei den Olympischen Spielen (Astérix aux jeux olympiques) Regie: Frédéric Forestier, Thomas Langmann 2008 J'ai toujours rêvé d'être un gangster Regie: Samuel Benchetrit Eldorado Regie: Bouli Lanners Louise Hires a Contract Killer (Louise-Michel) Regie: Gustave de Kervern, Benoît Delépine 2009 Où est la main de l'homme sans tête Regie: Guillaume und Stéphane Malandrin Rien de personnel Regie: Mathias Gokalp Le vilain Regie: Albert Dupontel 2010 Chicas Regie: Yasmina Reza Mammuth Regie: Gustave de Kervern, Benoît Delépine Blanc comme neige Regie: Christophe Blanc Kill Me Please Regie: Olias Barco Sans queue ni tête Regie: Jeanne Labrune NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) Regie: Dany Boon 2012 Asterix bei den Briten (Astérix et Obélix: God Save Britannia) Regie: Laurent Tirard ERIC GODON (Willems, belgischer Vorgesetzter) Eric Godon stammt aus dem belgischen Ort Baudour, wo er 1959 zur Welt kam. Er studierte Philologie und arbeitete in verschiedenen Berufen. Erst mit Anfang 40 sattelte er auf Schauspieler um und wirkte zunächst vor allem in Fernsehserien mit. Im Jahr 2002 bekam der Autodidakt seine erste Filmrolle in Philippe Boons und Laurent Brandenbourgers „Petites misères“. Seitdem ist er kontinuierlich sowohl im Fernsehen als auch auf der Leinwand zu sehen. Eric Godon spielt sowohl in belgischen als auch in französischen und amerikanischen Filmen. Filmographie (Auswahl) 2002 Petites misères Regie: Philippe Boon, Laurent Brandenbourger 2003 Dédales – Würfel um dein Leben (Dédales) Regie: René Manzor 2004 Morgen ziehen wir um (Demain on déménage) Regie: Chantal Akerman 2005 Der Eindringling (De indringer) Regie: Frank Van Mechelen 2006 Windstärke 10 – Einsatz auf See (Windkracht 10) Regie: Hans Herbots Le lièvre de Vatanen Regie: Marc Rivière Gene Broadway: Tanz ... oder Liebe? (J'aurais voulu être un danseur) Regie: Alain Berliner Ein Geheimnis (Un secret) Regie: Claude Miller 2008 Nothing sacred Regie: Dylan Bank Brügge sehen ... und sterben? (Bons baisers de Bruges) Regie: Martin McDonagh Les insoumis Regie: Claude-Michel Rome Les enfants de Timpelbach Regie: Nicolas Bary 2009 The Vintner's luck Regie: Niki Caro Soeur Sourire – Die singende Nonne (Soeur Sourire) Regie: Stijn Coninx 2010 From Paris with Love Regie: Pierre Morel Die Meute (La meute) Regie: Franck Richard Cannibal Regie: Benjamin Viré La chance de ma vie Regie: Nicolas Cuche Frits en Freddy Regie: Guy Goossens NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) Regie: Dany Boon 2011 Où va la nuit Regie: Martin Provost PHILIPPE MAGNAN (Mercier, französischer Vorgesetzter) Philippe Magnan wurde 1948 in Paris geboren. Neben zahlreichen Theaterengagements spielte er seit den 1990er Jahren in zahlreichen TV-Serien, Fernsehfilmen und Kinofilmen. Sein Filmdebüt gab Philippe Magnan 1994 in der Rolle des Pulli in Patrice Lecontes „Das Parfüm von Yvonne“ („Le parfum d’Yvonne“). In Benoît Jacquots „Der siebte Himmel“ („Le septième ciel“) spielte Philippe Magnan 1997 einen Arzt. 1998 besetzte Patrice Leconte ihn als Richter in „Alle meine Väter“ („Une chance sur deux“) und im Jahr 2000 engagierte er ihn für die Rolle des Präsidenten Venot in „Die Witwe von Saint-Pierre“ („La veuve de Saint-Pierre“), wo er an der Seite von Juliette Binoche, Daniel Auteuil und Emir Kusturica spielte. In Bertrand Taverniers Drama „Die Prinzessin von Montpensier“ („La princesse de Montpensier“) nach einer Kurzgeschichte von Madame de La Fayette, das bei den Filmfestspielen in Cannes und auch beim Münchner Filmfest gezeigt wurde, war Philippe Magnan im letzten Jahr als Marquis de Mézières zu sehen. Filmografie (Auswahl) 1994 Das Parfüm von Yvonne (Le parfum d’Yvonne) Regie: Patrice Leconte 1996 Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins (Ridicule) Regie: Patrice Leconte 1997 Tenue correcte exigée Regie: Philippe Lioret Der siebte Himmel (Le septième ciel) Regie: Benoît Jacquot Gefährliches Wissen (Le cousin) Regie: Alain Corneau 1998 Alle meine Väter (Une chance sur deux) Regie: Patrice Leconte 1999 Ein Sommer auf dem Lande (Les enfants du Marais) Regie: Jean Becker Une pour toutes Regie: Claude Lelouch 2000 Les acteurs Regie: Bertrand Blier Die Witwe von Saint-Pierre (La veuve de Saint-Pierre) Regie: Patrice Leconte 2001 Gregoire Moulin gegen den Rest der Welt (Grégoire Moulin contre l’humanité) Regie: Artus de Penguern 2002 Jean Moulin – Leben im Widerstand (Jean Moulin) Regie: Yves Boisset 2004 Arsène Lupin Regie: Jean-Paul Salomé 2005 Tortur d’amour – Auf immer und ledig (Il ne faut jurer ... de rien!) Regie: Éric Civanyan 2006 In flagranti – Wohin mit der Geliebten? (La doublure) Regie: Francis Veber 2007 Tödlicher Kompromiss (René Bousquet ou Le grand arrangement) Regie: Laurent Heynemann 2008 Wenn wir zusammen sind (Mes amis, mes amours) Regie: Lorraine Levy 2009 Erreur de la banque en votre faveur Regie: Gérard Bitton, Michel Munz Staatsfeine – Mord auf höchster Ebene (Une affaire d’état) Regie: Éric Valette 2010 22 Bullets (L’immortel) Regie: Richard Berry Die Prinzessin von Montpensier (La princesse de Montpensier) Regie: Bertrand Tavernier NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) Regie: Dany Boon Libre échange Regie: Serge Gisquière LAURENT GAMELON (Duval, Boss der Schmuggler) Laurent Gamelon wurde 1960 in Boulogne-Billancourt bei Paris geboren und begann seine Filmkarriere 1985 mit einer Rolle in Patrick Schulmanns Komödie „P.R.O.F.S ... und die Penne steht Kopf“ („P.R.O.F.S.“), wo er neben Patrick Bruel und Fabrice Luchini zu sehen war. In den 1990er Jahren wirkte er in zahlreichen Kino- und TV-Produktionen mit. 1992 spielte der auf Komödien spezialisierte Darsteller in „Die Krise“ („La crise“) von Coline Serrau. Ein Jahr später sah man Laurent Gamelon in Patrice Lecontes „Tango Mortale“ („Tango“) als Taxifahrer und 1994 in Jean-Michel Ribes‘ Komödie „Die dreifache Locke“ („Chacun pour toi“). 2001 wirkte er an der Seite von Daniel Auteuil, Gérard Depardieu und Thierry Lhermitte in Francis Vebers „Ein Mann sieht rosa“ („Le placard“) mit. Veber besetzte ihn auch in seinen beiden nachfolgenden Filmen „Ruby & Quentin – Der Killer und die Klette“ („Tais-toi!“, 2003) und „In flagranti – Wohin mit der Geliebten?“ („La doublure“, 2006). 2006 engagierte auch Dany Boon ihn für seinen ersten Spielfilm „La maison du bonheur“. 2008 stand Laurent Gamelon für Patrice Lecontes Komödie „La guerre des miss“ erstmals mit Benoît Poelvoorde vor der Kamera. Filmografie (Auswahl) 1985 P.R.O.F.S ... und die Penne steht Kopf (P.R.O.F.S.) Regie: Patrick Schulmann 1988 Der Panther II – Eiskalt wie Feuer (Ne réveillez pas un flic qui dort) Regie: José Pinheiro 1991 Dem Leben sei Dank (Merci la vie) Regie: Bertrand Blier Tolle Zeiten … (Une époque formidable …) Regie: Gérard Jugnot 1992 Die Krise (La crise) Regie: Coline Serreau 1993 Tango Mortale (Tango) Regie: Patrice Leconte Die Kindheit des Sonnenkönigs (Louis, enfant roi) Regie: Roger Planchon 1994 Die dreifache Locke (Chacun pour toi) Regie: Jean-Michel Ribes 1996 Baby Deal (XY, drôle de conception) Regie: Jean-Paul Lilienfeld 2000 Les acteurs Regie: Betrand Blier 2001 Ein Mann sieht rosa (Le placard) Regie: Francis Veber 2003 Ruby & Quentin – Der Killer und die Klette (Tais-toi!) Regie: Francis Veber 2004 Intime Fremde (Confidences trop intimes) Regie: Patrice Leconte 2006 In flagranti – Wohin mit der Geliebten? (La doublure) Regie: Francis Veber La maison du bonheur Regie: Dany Boon 2008 La guerre des miss Regie: Patrice Leconte Musée haut, musée bas Regie: Jean-Michel Ribes 2009 Erreur de la banque en votre faveur Regie: Gérard Bitton NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) Regie: Dany Boon BRUNO LOCHET (Tiburce, der Schmuggler) Bruno Lochet kam 1959 in Le Mans im Nordwesten Frankreichs zur Welt und absolvierte in den 1980er Jahren eine Schauspielausbildung. Bekannt wurde Bruno Lochet vor allem durch seine Zugehörigkeit zur Schauspielertruppe „Les Deschiens“, der auch Yolande Moreau und François Morel angehören. „Les Deschiens“ bringen klassische und moderne Theaterstücke auf die Bühne und treten darüber hinaus regelmäßig im Fernsehen auf. In den 1990er Jahren strahlte Canal+ die populäre Serie „Les Deschiens“ aus, bei der alle Mitglieder der Truppe mitwirkten. In die 90er Jahre fielen auch die ersten Kinorollen Bruno Lochets. 1995 spielte er in Didier Bourdons und Bernard Campmans Komödie „Alles kein Problem“ („Les trois frères“) mit. 1996 übernahm einer kleine Rolle in Éduoard Molinaros „Beaumarchais – Der Unverschämte“ („Beaumarchais l’insolent“). 1997 gab er den Costa in Laurence Ferreira Barbosas „J’ai horreur de l’amour“. 1999 sah man ihn neben Michèle Laroque und Étienne Chatiliez in der Komödie „Doggy Bag“. In Claude Lelouchs „Une pour toutes“ spielte er einen Klempner. 2003 bekleidete er die Hauptrolle in Joel Brisses Film „La fin du règne animal“. Für Albert Dupontels Komödie „Enfermés dehors“ stand er 2006 u. a. neben Bouli Lanners und Yolande Moreau vor der Kamera. In Laurent Herbiers „Der Oberst und ich“ („Mon colonel“) gab er im selben Jahr den Adjutanten Schmeck. 2008 besetzte Marc Caro ihn in seinem Sci-Fi-Thriller „Dante 01“ als Bouddha. 2010 sah man ihn in Gustave de Kervens und Benoit Delépines „Mammuth“, 2011 in François Ozons Komödie „Das Schmuckstück“ („Potiche“) in den deutschen Kinos. Filmografie (Auswahl) 1995 Alles kein Problem (Les trois frères) Regie: Didier Bourdon, Bernard Campan 1996 Beaumarchais – Der Unverschämte (Beaumarchais l'insolent) Regie: Édouard Molinaro Lebenslinien – Schicksal auf Russisch (Ligne de vie) Regie: Pavel Lungin 1997 J'ai horreur de l'amour Regie: Laurence Ferreira Barbosa 1998 La voie est libre Regie: Stéphane Clavier Restons groupés Regie: Jean-Paul Salomé Le poulpe Regie: Guillaume Nicloux 1999 Doggy Bag Regie: Frédéric Comtet Une pour toutes Regie: Claude Lelouch 2000 La faute à Voltaire Regie: Abdellatif Kechiche 2003 La fin du règne animal Regie: Joël Brisse 2004 Ne quittez pas! Regie: Arthur Joffé Brüder Liebe (Le clan) Regie: Gaël Morel 2005 Camping à la ferme Regie: Jean-Pierre Sinapi Quartier V.I.P. Regie: Laurent Firode 2006 Enfermés dehors Regie: Albert Dupontel Der Oberst und ich (Mon colonel) Regie: Laurent Herbiet 2007 Nos retrouvailles Regie: David Oelhoffen Couscous mit Fisch (La graine et le mulet) Regie: Abdellatif Kechiche 2008 Dante 01 Regie: Marc Caro Ein Mann und sein Hund (Un homme et son chien) Regie: Francis Huster 2009 Eden à l'ouest Regie: Costa-Gavras Mademoiselle Chambon Regie: Stéphane Brizé 2010 Suite parlée Regie: Joël Brisse, Marie Vermillard Mumu Regie: Joël Séria Mammuth Regie: Gustave de Kervern, Benoît Delépine Imogène McCarthery Regie: Alexandre Charlot, Franck Magnier Les petits ruisseaux Regie: Pascal Rabaté Henry Regie: Kafka, Pascal Rémy Je vous aime très beaucoup Regie: Philippe Locquet Das Schmuckstück (Potiche) Regie: François Ozon NICHTS ZU VERZOLLEN (Rien à déclarer) Regie: Dany Boon PRESSESTIMMEN „Dany Boon strafft von Mal zu Mal die Dialoge zugunsten des Tempos und vieler Gags, jedoch ohne jemals seine Poesie, seine ganz eigene Vorliebe für das Absurde, die seinen Humor so persönlich macht, zu verlieren.“ (Le Journal du Dimanche ) „Lustigste Situationen, Gags und Dialoge, voller Rhythmus und Gefühlen, vor einem wahren Hintergrund platziert. Mit all diesen Voraussetzungen, ist diese Komödie Ihr bester Reisepass.“ (Paris Match) „Visuell ambitionierter als die ‚Sch’tis‘ (...) zeugt NICHTS ZU VERZOLLEN von einem unbestreitbaren Know-how in Sachen Komik.“ (Première) „Eine unwiderstehliche Komödie“ „Drei Jahre nach dem Erfolg von „Willkommen bei den Sch’tis“ kehrt Publikumsliebling Nummer eins Dany Boon mit einer neuen Komödie voller Humor, Zärtlichkeit und köstlicher schauspielerischer Darbietungen zurück.“ (Télé 7 Jours) „In einer dummen und bösartigen, mit einem Wort ‚frankophoben‘ Rolle brilliert Benoît Poelvoorde im wahrsten Sinne des Wortes, er ist mal hysterisch, mal gewalttätig oder einfach nur unaufrichtig und ruft dabei manche der gelungensten Auftritte des großen Genies Louis de Funès wieder wach, wie beispielsweise dessen berühmten Victor Pivert („Die Abenteuer des Rabbi Jakob“). Er ist unwiderstehlich komisch und erscheint so als einer der höchsten Trümpfe dieses Films. Dany Boon dagegen behält die liebevolle, ja sogar feinfühlige Figur bei, die er häufig spielt, und ergänzt sich so wunderbar mit seinem illustren und verrückten Komplizen. Ein Duo, das man sich merken sollte ...“ (Excessif) Texte und Übersetzungen: Birgit Schmitz, Frankfurt/M.
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